Landschaftsmuseum verzeichnet Nachfrage-Boom
„Wir sind da leider ausgebucht!“ heißt es immer öfter am Telefon des Landschaftsmuseums Westerwald in Hachenburg. Gemeint sind Anfragen für das Feiern eines Kindergeburtstages im Museumsdorf an der Leipzigerstraße. Denn die erfahren in den vergangenen Jahren einen wahren Boom.
Hachenburg. Kinderparadies, Schnellrestaurant oder Erlebnispark scheinen bei Westerwälder Kids und ihren Eltern als „Location“ nicht mehr so hoch im Kurs zu stehen. „Wir bewegen uns auf die jährlich 100 Kindergeburtstage zu“, freut sich Helga Gerhardus, Geschäftsführerin der „Museen im Westerwald GmbH“, über die positive Entwicklung, wodurch schon die Jüngsten eine erste Beziehung zum Museum und zur Westerwälder Tradition, Geschichte und Lebensart aufbauen können.
Und Kinder sind die erwachsenen Besucher von Morgen, die den Fortbestand des Museums sichern.
Der Grund für diesen Boom liegt in der engagierten Museumspädagogik des Hauses, die ohne Kommerz und Hokuspokus und immer neuen Ideen die Kinder zu begeistern weiß. „2015 hatten wir so viele Geburtstage wie nie zuvor: 92 Stück. Die Eltern und vor allem die Kinder freuen sich sehr über dieses Angebot, das es in dieser Form exklusiv nur in unserem Landschaftsmuseum gibt“, meint Dr. Moritz Jungbluth, stellvertretender Museumsleiter und verantwortlich für die Museumspädagogik. Viele Eltern lobten die ansprechende Atmosphäre und insbesondere die kindgerechte Heranführung an geschichtliche Themen. Dr. Jungbluth: „Bei uns erleben die Kinder Programme, die sprichwörtlich Hand und Fuß haben.“ Und das spricht sich in der Region rum. Familien und Geburtstagskinder kommen mittlerweile aus einem Einzugsgebiet, das von Siegburg bis Limburg reicht. Und wer schon einmal Gast bei einem Geburtstag im Landschaftsmuseum war, wird an seinem eigenen Ehrentag oftmals selbst zum Gastgeber im Museum. „Das ist die beste Werbung für uns“, meint Dr. Jungbluth nicht ohne Stolz. Insgesamt 377 Programme mit über 6.000 Teilnehmern, davon über 4.000 Kinder, hat das Museumsteam dieses Jahr begleitet. Programmthemen waren zum Beispiel „Feuer aus!“ „Ostern früher“, „Ernte früher“ oder jetzt aktuell „Weihnachten früher“. Auch Kindergärten und Schulen entdecken immer öfter das Landschaftsmuseum als den idealen Lernort, wo sich alltagskulturelle Themen ganz anders als in der Schule umsetzen lassen.
Wen wundert es, dass die Räumlichkeiten des Museums aufgrund des großen Zuspruchs mittlerweile an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Dem will der Westerwaldkreis zusammen mit der „Museen im Westerwald GmbH“ mit einem
Anbau an das gelbe Hofgartenhaus begegnen. 2016 soll mit dem Bau eines Flachbaus, der sich den baulichen Gegebenheiten anpasst, begonnen werden. Die neuen Räume dienen dann der Museumspädagogik, aber auch für Tagungen und Ausstellungen.
Dies teilt die Kreisverwaltung mit.
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