Noch Chance für die Westerwaldbahn?
Die Gesellschafterversammlung der Westerwaldbahn fasste einen "Doppelbeschluss", der nach Ansicht der SPD-Kreistagsfraktion Altenkirchen noch Raum für eine Weiterführung der Holzbachstrecke lässt. Die Kündigung ist ausgesprochen aber nicht abgeschickt. Es bleibt Raum für Verhandlungen.
Kreisgebiet. Der Vorstand der SPD-Kreistagsfraktion und die Mitglieder der Gesellschafterversammlung der Westerwaldbahn zeigen sich nach dem am 21. Dezember gefassten „Doppelbeschluss“ des Gremiums zufrieden. „Vermeidung von Schadstoffausstoß und Straßenschäden sowie Erhalt der Arbeitsplätze. Unsere Ziele sind immer noch erreichbar“, erklärt Fraktionsvorsitzender Bernd Becker und zeigt gleichzeitig Verständnis für die Haltung der CDU-Vertreter.
Der Kreisbeigeordnete Konrad Schwan und die beiden Geschäftsführer haben nach Einschätzung der Sozialdemokraten in der Gesellschafterversammlung eine Verfahrensweise vorgeschlagen, die sowohl dem Kreistagsbeschluss für die Kündigung des Vertrags mit DB-Schenker gerecht wird, als auch der jetzt eingetretenen positiven Entwicklung.
Bernd Brato, verkehrspolitischer Sprecher und Vizevorsitzender der Gesellschafterversammlung: „Die Kündigung ist zwar ausgesprochen, aber nicht abgeschickt und durch die geschickte Vorgehensweise der Geschäftsführung und das Entgegenkommen von DB-Schenker bleibt uns dafür Zeit bis Ende Januar“. Bis dahin könne, so teilt die SPD-Fraktion mit, die vertragliche Basis für einen auskömmlichen Betrieb der Holzbachstrecke gelegt werden.
Auch mit den Gesprächen der drei beteiligten Landräte im Hinblick auf die Finanzierung des regionalen Anteils der Streckeninstandsetzung ist man auf Seiten der SPD zufrieden, teilt Fraktionsvorsitzender Becker mit. Und weiter: „Für die Vorsicht der CDU habe ich angesichts der Historie der Strecke ein gewisses Verständnis“. Es gehe aber nicht um die Vergangenheit, sondern um einen auskömmlichen Betrieb der Strecke in der Zukunft. Bernd Brato bekräftigt: „Das muss sicher unter Dach und Fach gebracht werden, damit der Betrieb weitergehen kann“.
Die SPD erinnert daran, dass CDU-Sprecher Michael Wagener in der letzten Kreistagssitzung Wert darauf legte, Gerüchten eine Absage zu erteilen, wonach die CDU wegen zurückliegender Fehlentwicklungen den Geschäftszweig Holzbachstrecke loswerden wolle, ohne wenn und aber. SPD-Pendant Becker: „Das heißt ja eigentlich, dass wir dasselbe wollen. Wenn Geschäftsführung und Kreisspitze jetzt weiter gute Arbeit leisten, können wir gemeinsam zu einem guten Ende für Umwelt, Straßenbau und Arbeitsplätze kommen.“