Schall und Rauch im 900-jährigen Molsberg
In Molsberg wurde das Silvesterfeuerwerk für das neue Jahr zusätzlich um neun lautstarke Knaller des Böllervereins „Schall und Rauch“ ergänzt und mit den Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr „900 Jahre Molsberg“ verbunden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten begannen am 2. Januar, weil die Gemeinde am 2. Januar 1116 erstmalig urkundlich erwähnt wurde.
Molsberg. Nicht nur der rührige Festausschuss mit seinem Vorsitzenden Markus Gläßer ist in die Vorbereitungen zu diesem Jubiläumsjahr eingebunden, vielmehr sich die gesamte Gemeinde mit ihren knapp über 450 Einwohnern, die sich auf das Jubiläumsjahr mit seinen vielen Veranstaltungen freuen.
Gleich zu Beginn des Jubiläumsjahres füllte sich die Schlosskapelle mit so vielen Besuchern, dass kaum ein Platz zu bekommen war und auch sämtliche Stehplätze vergeben waren. Es galt das Jubiläumsjahr mit einem Festgottesdienst zu beginnen. Der wurde von Pfarrer Rüdiger Guckelsberger geleitet. Das volle Gotteshaus nutzten Markus Gläßer sowie der Schirmherr des Festjahres Graf Wilderich von Walderdorff zu Dankes- und Festreden.
In einem geschichtlichen Rückblick erinnerte Graf Wilderich von Walderdorff als Hausherr an die Ersterwähnung des Dorfes wie auch an die Ersterwähnung der ehemaligen Burg Molsberg, die um 1100 von Anselm von Molsberg erbaut wurde. Das Geschlecht von Molsberg regierte ungefähr 250 Jahre lang in Molsberg. An diese Zeit erinnert noch heute das Dorfwappen. Im 14. Jahrhundert kam die Burg an die Erzbischöfe von Trier. Die Familie von Walderdorff bekam 1657 die Burg mit ihren Ländereien als Lehen. Damit verbunden war der Wiederaufbau der Burg und des Dorfes. 100 Jahre später ließ Kurfürst Johann.Phillip von Walderdorff die Burg abreißen und an gleicher Stelle das heutige Barockschloss bauen. Der Baus des Schlosses wurde aus Geldmangel 1766 beendet und so blieb das Schloss bis in die heutige Zeit ein Torso. Die Schlosskapelle wurde im gleichen Jahr eingeweiht und ist bis heute Zentrum des christlichen wie geistlichen Lebens in Molsberg.
Schloss und Dorf haben bis Mitte des 20. Jahrhunderts viele Revolutionen, Wirren und Kriege hinter sich lassen müssen. In all den Jahren führten die Bewohner des Dorfes ihre Traditionen weiter. Dazu gehört, dass das Fronleichnamsfest in Molsberg immer an Pfingsten gefeiert wird verbunden mit den Kirmesfeierlichkeiten am gleichen Wochenende. Auch in diesem Jahr hat sich wieder eine große Gruppe Jugendlicher der Kirmesjugend angeschlossen. Eine weitere wichtige Tradition ist der Molsberger Markt, der 2016 an zwei Tagen mit einem eingebundenen Mittelaltermarkt stattfinden wird.
Nach den Festreden ging es mit einem Fackelzug und der musikalischen Unterstützung durch den Musikverein „Edelweiß“ Salz zum Ortseingang in Richtung Wallmerod. Dort wurde ein neuer Dorfeingang geschaffen, den Ortsbürgermeister Dieter Gläßer nach den neun Böllerschüssen vorstellte. Neun Basaltsäulen stellen die neun Jahrhunderte dar und weitere Neurungen sind im Dorf in Planung. Nach dem Singen des Dorfliedes ging es in Richtung Jugendheim, wo noch gemeinsam auf das Jubiläumsjahr angestoßen wurde. kdh
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