Austritt Harry Neumanns aus dem BUND ist folgerichtig
Der Vorstand des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. äußerte Verständnis für den Austritt seines ehemaligen Landesvorsitzenden Harry Neumann aus dem BUND. Dieser Schritt sei folgerichtig, weil Neumann für seine – geänderten - Positionen die demokratische Mehrheit fehle.
Mainz. Die Nachricht vom Rücktritt Neumanns erreichte den Vorstand am 4. Januar. Wir berichteten. Landesgeschäftsführerin Sabine Yacoub teile im Namen des Vorstands mit, Neumann habe sich in den vergangenen Jahren von einem Befürworter der Windenergie zu einem radikalen Windkraftgegner entwickelt. "Während Neumann noch im März 2014 etwa 1.000 neue Windkraftanlagen gefordert hatte, bekämpft er die Windenergie nun komplett. Für diese Positionen fehlt ihm im BUND die Zustimmung. Vor diesem Hintergrund ist sein Austritt aus dem BUND nur folgerichtig", so Michael Carl, stellvertretender BUND Landesvorsitzender. Nicht der BUND habe sich verändert, sondern Neumann.
Der BUND Rheinland-Pfalz habe in den letzten Jahren in intensiven Diskussionen ein differenziertes Positionspapier zur Windenergie entwickelt, das zuletzt sogar verschärft worden sei. Dieses enthalte Forderungen zur Steuerung des Windkraftausbaus und klare Ausschlussgebiete. So setze sich der BUND zum Beispiel. für die Freihaltung des Pfälzerwalds, Soonwalds und des Giebelwalds von Windenergie ein. Gleichzeitig stehe der BUND dazu, dass für den Klimaschutz die Energiewende unumgänglich sei und auch bei starker Stromeinsparung Windenergie gebraucht werde. Hierfür seien im waldreichsten Bundesland (über 40 Prozent der Landesfläche ist Wald) auch Standorte im Wald erforderlich. Wertvolle Waldbereiche müssten allerdings ausgenommen werden. Diese Position wurde mit sehr großer Mehrheit demokratisch von den Landesdelegierten beschlossen.