Werbung

Nachricht vom 12.01.2016    

„Erbacher Brücke“ ohne Bedeutung und doch nicht vergessen

Einstmals eine bedeutendes und geschütztes Bauwerk für die Eisenbahnerschließung im Westerwald. Seit 1971 ist der Bahnbetrieb eingestellt, aber der Reiz dieser angeblich einst „größten Betonbrücke Deutschlands“ ist erhalten geblieben.

Luftaufnahme: Reinhard Panthel

Nistertal. Es gibt kaum einen der älteren Westerwälder, der nicht schon mal zu Fuß über die „Erbacher Brücke“ gelaufen ist. Die oft zitierte „älteste Betonbrücke Deutschlands“ verband die Bahnlinie von Erbach (heute Nistertal) bis nach Bad Marienberg und weiter in Richtung Fehl-Ritzhausen.
15.000 Kubikmeter Beton und während der Bauzeit täglich zwei Waggons Zement waren für den Bau erforderlich, bis am 31. August 1911 nach sechsmonatiger Bauzeit das bedeutende Bauwerk seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Der Zahn der Zeit nagte unentwegt am Bauwerk und erforderte kostenaufwendige Reparaturen. 1957 waren bereits 10.000 Mark erforderlich, um die Betongeländer durch ein Stahlgeländer zu ersetzen und für die Nutzer abzusichern. Während der Kriegsjahre des zweiten Weltkrieges war die Brücke, die für den Verkehrsknotenpunkt Erbach wichtig war, ausgesuchtes Zielobjekt für alliierte Bomber. Durch künstliches „Einnebeln“ blieb die Brücke verschont. Die Bahnhöfe entlang der Strecke Altenkirchen Richtung Westerburg – Hachenburg, Unnau und Erbach – waren als Verladebahnhöfe der V 2 („Geheimwaffe des Dritten Reiches“) ausgemachtes Militärziel.



Die Bahn stellte den Betrieb des Personenverkehrs über die Erbacher Brücke im Jahr 1971 ein. Für den Güterverkehr gab es noch Nutzungsverträge der Firmen Stahlbau Menk und Fruchtimport Schneider in Bad Marienberg, die aber wegen der ständig drohenden Sanierungskosten frühzeitig aufgekündigt wurden. Wanderer faszinierte die Höhe von vierzig Metern und so manches Leben verzweifelter Menschen endete in der Tiefe.

Heute ist die „Erbacher Brücke“ noch immer ein Wahrzeichen der „guten alten Zeit“, die eigentlich gar nicht so gut war. Aber immer noch ein beliebtes Fotomotiv, obwohl es nicht einfach ist, den „Betonklotz“ aufs Bild zu bekommen. Die vorüber fliegenden Vögel haben es leichter die Schönheiten zu erkennen. Bei einem Hubschrauberflug mit Reiner Meutsch konnte man dieses Erlebnis genießen. (Repa)


Lokales: Bad Marienberg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Bad Marienberg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Schneeglätte führt zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen rund um Westerburg

Westerburg. Aufgrund von Schneeglätte kam es am 22. November in Westerburg zu zahlreichen Einsätzen der örtlichen Polizei. ...

Betrugsfall in Hachenburg: Seniorin übergibt hohen Geldbetrag an falschen Polizeibeamten

Hachenburg. Laut einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Montabaur ereignete sich der Vorfall am Freitagnachmittag (22. ...

Backhaus Hehl wird zum fünften Mal mit dem Landesehrenpreis für Genusshandwerk ausgezeichnet

Müschenbach. Das Backhaus Hehl, das in dritter Generation geführt wird, erhielt die Auszeichnung für seine außergewöhnliche ...

Einbruch in Einfamilienhaus in Willmenrod - Polizei sucht Zeugen

Willmenrod. Zwischen 12.50 Uhr und 14.30 Uhr nutzten unbekannte Täter heute Mittag (22. November) die Abwesenheit der Bewohner ...

Weihnachtsvorfreude: Knuspermarkt Neuwied öffnet seine Türen mit buntem Programm

Neuwied. Oberbürgermeister Jan Einig begrüßte die Gäste im Namen seiner Kollegen Jung und Seemann und freute sich, den Knuspermarkt ...

Besonders schwerer Diebstahl: Bronze-Ehrentafel vom Friedhof Großseifen entwendet

Großseifen. Zwischen dem 20. und 22. November wurde die Friedhofskapelle in Großseifen Schauplatz eines besonderen Diebstahls. ...

Weitere Artikel


Westerwald Bank würdigt Ehrenamt der Mitarbeiter

Großholbach/Neuwied. Die Förderung des Ehrenamts wird bei der Westerwald Bank nach wie vor groß geschrieben. Maritta Hähn ...

Mit 1,86 Promille gegen Hauswand und weitergefahren

Wirges. Gegen 1:30 Uhr am Dienstagmorgen, den 12. Januar wurde die Polizei in Montabaur per Notruf von einem 47-jährigen ...

Malu Dreyer kommt nach Betzdorf

Betzdorf. Sabine Bätzing-Lichtenthäler lädt alle Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, 20. Januar, um 19:30 Uhr zum Neujahrsempfang ...

AfA Stegskopf erhielt Spende in Höhe von 19.000 Euro

Emmerzhausen-Stegskopf. Der DRK Kreisverband Altenkirchen konnte gestern die bisher größte Einzelspende für die AfA Stegskopf ...

Stein-Wingert: Kleines Dorf - ganz groß

Stein-Wingert. Die Gemeindeverbandsvorsitzende Christa Hülpüsch hatte etwa 20 weitere Kommunalpolitiker - unter anderem auch ...

Zehn sozialpolitische Leitlinien des Westerwaldkreises für 2016

Westerwaldkreis. Dies soll mit geeigneten Aktionen auf der Grundlage der bei vielen Veranstaltungen, Hintergrundgesprächen, ...

Werbung