Dr. Franz Alt: Beschwörende Warnung vor Klimawandel
„Ich möchte in Zukunft nicht mein Enkel sein!“ Mit diesen beschwörenden Worten eröffnete der Experte für erneuerbare Energien und Klimaschutz, Dr. Franz Alt, seinen Vortrag in der Stadthalle Hachenburg.
Hachenburg. Trotz Schneeglätte waren rund 140 Zuhörer der Einladung der Grünen im Westerwald und der Aufklärungsinitiative „Energien der Zukunft“ zu diesem hochkarätigen Vortrag gefolgt.
Der Buchautor Franz Alt war Fernsehjournalist und Chefredakteur von „Report“. Er berät weltweit Konzerne und Regierungen in Energiefragen und erhielt bedeutende Auszeichnungen.
Mit drastischen Bildern belegte Alt, dass sich der drohende Klimakollaps zur Überlebensfrage der Menschheit entwickelt. Dazu verdeutlichte er: „Die Energiewende ist alternativlos. Sie kostet, aber Unterlassen kostet uns die Zukunft“. Jede Energiegewinnung sei ein Eingriff, aber das weitaus kleinere Übel als der Klimakollaps mit seinen verheerenden Folgen. In wenigen Jahrzehnten sei Schluss mit Öl und Co. Dazu warnte Alt: „Die Energiewende wird das Kernthema der nächsten Jahrzehnte, Fukushima und die Wissenschaft sagen es uns“.
Ein intelligenter Mix aus immer vorhandener Sonne und Wind sowie neuen Technologien mache uns daher zu Gewinnern und Überlebenden. Die Grünen hätten all dies als erste erkannt. Alt ermahnte sie: „Lassen sie da nicht locker, das sind doch ihre Kernkompetenzen. Hören sie nicht auf die vielen Falschmeldungen der Gegner!“
Zum Abschluss betonte er: „Täglich gehen 150 Arten verloren, wir müssen das alles auch sozial-ethisch und als Bewahrung der Schöpfung sehen. Klimaschutz ist 100 Prozent Menschenschutz. Mit einem „gegen Alles“ fahren wir gegen die Wand“!
Eingangs stellten sich die Landtagskandidaten der Grünen Westerwald, Manfred Müller und Christian Schimmel, sowie Marvin Schnell von „Energien der Zukunft“, vor. Die fachpolitischen Sprecher der Grünen im Landtag, Anna Neuhof und Andreas Hartenfels, unterstützten den Abend. Müller wollte nur aus dem Konsens der Wissenschaft zitieren. Alleine die Stromerzeugung durch Verfeuern der Kohle mache 40 Prozent aller deutschen Schadstoffemissionen aus. Darunter seien viele krebserregende Stoffe und hochgiftiges Quecksilber. „Wir müssen große Teile der fossilen Brennstoffe daher im Boden lassen, denn es gibt keinen Planet B für uns“, betonte er. Der Weltverband der Klimaforscher warne eindringlich vor „Schadstoffen wie noch nie, es sei mehr als fünf vor zwölf“. Hartenfels beschrieb die grüne Landespolitik unter den Überschriften „Aufwachen nach Fukushima“ und „Antreiben durch grüne Klimaschutzpolitik“. Diese Arbeit sei für unsern „Planeten A“ weiterhin dringend nötig.
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