Dialog miteinander ist wichtig
Das Miteinander der Religionsgemeinschaften im Westerwald stand im Mittelpunkt einer Gesprächsrunde der CDU-Kreistagsfraktion, zu der die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jenny Groß, Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Moscheegemeinde Ransbach-Baumbach begrüßen konnte.
Ransbach-Baumbach. Zuvor hatte Aysegül Bekar, zweite Vorsitzende der Moscheegemeinde, gemeinsam mit Vorstandsmitglied Aydin Necdettin die neueröffnete Moschee in der Haselstraße und deren Nebenräume vorgestellt. Beide erläuterten die Bedeutung der geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten sowie deren Nutzung. Sie berichteten von einer guten Akzeptanz vor Ort, die von gegenseitigem Respekt und Achtung, aber auch Offenheit und Toleranz geprägt sei.
Im Gespräch wurde deutlich, dass die Kontakte und gegenseitige Offenheit zwischen Christen und Muslimen regional unterschiedlich ausgeprägt sind. Die Dekane Martin Fries und Wolfgang Weik sowie Präses Michael Müller berichteten über regelmäßige Kontakte zwischen Christen und Muslimen in Hachenburg, Höhr-Grenzhausen und Selters. Bezirksdekan Heinz Walter Barthenheier sieht erste Anknüpfungspunkte vor allem in den Kindertagesstätten gegeben.
Die katholischen Kirchengemeinden und evangelischen Dekanate befinden sich in einem organisatorischen Umbruch, der sowohl personelle als auch inhaltliche Konsequenzen zur Folge hat. Dr. Rainer Kempf, stellvertretender Vorsitzender der katholischen Bezirksversammlung, hält es für notwendig, Menschen für ein Engagement in den Gemeinden zu gewinnen und Lösungen auch in der katholischen Kirche stärker im gegenseitigen Dialog zu suchen. Zur erfolgten bzw. noch anstehenden Zusammenlegung von Kirchengemeinden merkte Bezirksdekan Heinz Walter Barthenheier an, dass das kirchliche Leben vor Ort auch durch die Ortsausschüsse erhalten und fortgeführt werden sollte.
Martin Fries und Wolfgang Weik erkennen in der angestoßenen Zusammenlegung der beiden Dekanate bereits erste Synergieeffekte. Die Aktivitäten der verschiedenen Handlungsfelder der Dekanate werden zusammengeführt, um das kirchliche Leben in Dekanat und den Kirchengemeinden zu stärken und zu unterstützen. Dafür nehme man sich bewusst Zeit, um die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und die Mitglieder in den Kirchengemeinden auch mitnehmen zu können. Beide Kirchen müssen auch unbesetzte Pfarrstellen in den nächsten Jahren in Kauf nehmen und sind auf das ehrenamtliche Engagement noch stärker angewiesen.
Aydin Necdettin gab einen Einblick in das muslimische Gemeindeleben. Es sei wichtig, positive Beispiele für Glauben und gesellschaftliche Verantwortung zu vermitteln.
Landrat Achim Schwickert ermunterte die Religionsvertreter, gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die Terrorakte, den Menschen vor Ort auch geistige Heimat zu geben. Dabei sollte deutlich werden, dass Glaube im gegenseitigen Respekt Orientierung und Halt geben kann sowie die Gesellschaft stärkt.
Jenny Groß machte deutlich, dass die CDU-Kreistagsfraktion den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und der Politik gerne fortführen will. Es gelte die Anforderungen bei gesellschaftlichem Wandel gemeinsam aufzugreifen und Lösungen aufzuzeigen. „Es gibt bei den anstehenden Herausforderungen nur ein „wir“. Gemeinsam ist es unsere Aufgabe, unsere Werte zu vermitteln und als Ansprechpartner bei Sorgen und Ängsten zu helfen. Ob Kirchen oder Politik, „wir“ sind gefragt, betont Jenny Groß.
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