Alle 20 Sekunden ein Lacher
Selten kann man so herzhaft lachen, wie es die 100 Besucher beim Abend „Mehr als Dick und Doof“ im Stadthaus Selters taten. Christian Bless präsentierte auf Einladung des „Forum Selters“ vier Filme des Komikerduos und wusste einiges über deren Entstehungsgeschichte zu berichten.
Selters. Ob die beiden Komiker versuchten, ihre verwechselten Hosen zu tauschen, eine Antenne auf dem Dach zu installieren, ein Picknick zu planen oder das Haus vor Eintreffen der Ehefrau aufzuräumen: Es ging schief, was schief gehen konnte.
Bless erklärte, dass schon damals der Filmerfolg ermittelt wurde. Alle 20 Sekunden musste ein Lacher im Kino gezählt werden können. „Dick und Doof“ hatten im Film „Liberty“ keine Stuntmen zur Verfügung und mussten selbst in 70 Metern Höhe auf einem Stahlgerüst herumturnen, was vor allem Stan sehr schwer fiel. Drehbücher gab es keine. Die beiden überlegten sich spontan, was sie aufnehmen wollten. Alle vier Wochen drehte das Duo einen 20 Minuten langen Film und das ging später nur noch vormittags während die Kinder in der Schule waren, weil sonst zu viele Fans die Tonaufnahmen störten.
Stan und Olli schafften den Wechsel vom Stummfilm zum Tonfilm, was damals vielen Schauspielern nicht gelang, erklärte Bless. Auch die Schwierigkeiten bei der anfänglich technisch noch nicht möglichen Synchronisation meisterten die beiden: Sie bekamen Deutsch-, Französisch- und Spanischunterricht und nahmen jede Szene in der jeweiligen Sprache erneut auf.
Entgegen dem damaligen Trend, so viel Action wie möglich in einen Kurzfilm zu packen, ließen sich Stan Laurel und Oliver Hardy Zeit. Und gerade die Blicke und die Mimik nach dem Fall vom Dach und bevor der Stein zurückgeworfen wird, sind es, die die beiden noch heute zu etwas Besonderem machen.
„Was haben wir als Kinder über den Klamauk gelacht“, erinnerte sich eine Besucherin und kam auch an diesem Abend nicht aus dem Lachen heraus.
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