Willkommen in der Gemeindebücherei Müschenbach
Die Gemeindebücherei in Müschenbach besitzt eine gute Ausstattung und zuverlässige sowie freundliche Betreuung. Ein Manko: Lesende Männer werden gesucht, denn Lesestoff gibt es genug. Durch finanzielle Förderung durch die Verbandsgemeinde Hachenburg in Kombination mit der Ortsgemeinde flossen mehrere Tausend Euro in die Bücherei.
Müschenbach. Die Schulkinder aus dem 3. Schuljahr der Grundschule Müschenbach staunten nicht schlecht, denn Bürgermeister Peter Klöckner kam zu Besuch, um sie zu fragen, wie ihnen die Bücherei gefällt.
Das war natürlich auch für Ortsbürgermeister Bernd Kolodziej und die Betreuungspersonen der Bücherei, Martin Hassenpflug und Lydia Hüsch interessant zu erfahren. Ganz freimütig teilten die Kinder auf Nachfrage mit, dass der Büchereibesuch, den die Schule regelmäßig für die verschiedenen Klassenstufen organisiert, beliebter ist als Matheunterricht – bei einer Gegenstimme allerdings. Schulleiterin Nicole Bauer und ihre Kollegin nahmen es mit Humor.
Im Gespräch mit den Jungen und Mädchen wurde verdeutlicht, dass viele Anstrengungen nötig sind, damit Menschen eine gute Bildung erwerben und Werte lernen, die für ein tolerantes und friedliches Miteinander eine gute Grundlage bieten. Besonders jetzt wird das deutlich, wenn hier Menschen ankommen, die ihre Heimat wegen Krieg und Verfolgung verlassen haben. Den jungen Mitbürgern war es unverständlich, dass diese dann auch hier teilweise massive Ablehnung erfahren müssen.
Sicherheit, Freiheit, Bildung sind für uns hier so selbstverständlich wie der Besuch in einer Bücherei, wo man Bücher in die Hand nimmt, sie durchblättert und mit nach Hause nehmen kann. Da ist zwar dann auch der PC ein beliebter Begleiter, aber nur mit dem Buch kann man abends unter der Bettdecke noch unentdeckt weiter schmökern, wenn die Geschichte besonders spannend ist.
Die besondere Bedeutung der Gemeindebüchereien wurde durch eine 2001 ins Leben gerufene Förderung durch die Verbandsgemeinde Hachenburg auch finanziell anerkannt. Mit einem Betrag von 500 DM, später 250 Euro und ab 2010 gesteigert auf 500 Euro wurde der Kauf von Büchern, DVDs, Spielen und anderen Medien gefördert. Bedingung war, dass die jeweilige Gemeinde als Träger diesen Beitrag ebenfalls leistete. In Müschenbach war das seither ununterbrochen der Fall, so dass allein hierhin fast 5.000 Euro gezahlt wurden.
Weitere Büchereien in Streithausen, Nister, Limbach und Merkelbach rufen die Zuwendungsbeträge regelmäßig ab, was dann heißt, dass doppelt so viel wie die von der Verbandsgemeinde insgesamt seit dieser Zeit gezahlten rund 16.500 Euro für Aktualisierungen und Ergänzungen diesen Einrichtungen zu Gute gekommen sind. Dazu kommt die Mitfinanzierung der Stadtbücherei, die jährlich einen Sachkostenzuschuss von 5.000 Euro erhält und bei der Finanzierung der hauptamtlichen Leitungskraft mit 50 Prozent der Kosten unterstützt wird – im vorigen Jahr waren das rund 23.500 Euro.
Es braucht aber nicht nur einen geeigneten Raum für eine Bücherei, so wie im Gemeindehaus in Müschenbach oder Regale und Tische und Stühle. Es braucht auch engagierte Menschen, die die Bücher dort nummerieren, sortieren, die Kartei für die Ausleihe führen und vieles mehr. Das sind in Müschenbach bereits seit langen Jahren Martin Hassenpflug und Lydia Hüsch. Bei ihnen bedankten sich Bürgermeister Klöckner und die anderen Gäste für die ehrenamtlich geleistete Arbeit ganz herzlich und die Kinder spendeten ihnen viel Applaus.
Nach einem Austausch über besonders beliebte Buchtitel zwischen Peter Klöckner und den kleinen Lesern war die unterhaltsame Unterrichtsstunde dann auch vorbei. Nur ein Wunsch war noch offen: Die Betreuer der Bücherei wünschen sich mehr männliche Leser – Lesestoff gibt es genug, einfach mal reinschauen, es lohnt sich.
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