Bären machen in Essen Sechs-Punkte-Wochenende perfekt
Man kann sie förmlich schon riechen, die Play-offs. 18 Punkte sind in den ausbleibenden sechs Ligaspielen noch zu vergeben - holt der EHC Neuwied nur einen davon, sind die Play-offs sicher. Möglich gemacht hat das ein vorher nur schwer für möglich gehaltenes Sechs-Punkte-Wochenende.
Neuwied. Dem 4:2-Sieg am Freitag gegen Spitzenreiter Duisburg ließen die Bären am Sonntagabend einen 4:2 (1:0, 2:1, 1:1)-Sieg beim ärgsten Verfolger Moskitos Essen folgen. „Das Spiel war total geil“, freute sich EHC-Trainer Craig Streu.
Ohne Josh Rabbani, Deion Müller, Marvin Haedelt, Dima Butasch, Garret Pruden und Tobias Paus, aber dennoch mit 22 Spielern war der EHC am Sonntag in den Ruhrpott gereist. Unterstützt wurden sie bei der Mission Play-offs von einem schon lange geplanten Fanbus und einem am Sonntagmorgen spontan initiierten zweiten Fanbus. „Die haben wieder eine wahnsinnige Stimmung gemacht und das Team auch nach dem Spiel super gefeiert“, freute sich der Trainer. „Mir haben auch Essener Fans Respekt ausgesprochen für das, was unsere Bärenfans da immer wieder auf die Beine stellen.“
Der Spielverlauf tat ein Übriges zu einem erfolgreichen Ausflug. Bereits nach drei Minuten brachte Verteidiger Marius Erk sein Team in Führung. „Wir haben mit unglaublich viel Selbstbewusstsein angefangen“, sagt Streu. „In den ersten Minuten hatten die Moskitos keine Chance und ich hatte nicht das Gefühl, dass da heute etwas schief laufen könnte.“ Doch mit den ersten Strafen, die der EHC kassierte, wurden die Gastgeber stärker. „Ganz ehrlich, der Rest des Drittels gehörte dann ganz klar Essen. Da hat uns ein Björn Linda in Topform einfach im Spiel gehalten. Er hat uns die Führung in die erste Pause gerettet.“
Im zweiten Drittel sollte die Verteilung der Strafen dann noch ein wenig absurder klingen - 22 Strafminuten kassierte Neuwied (darunter eine Zehner für Tegkaev), 2 Strafminuten kassierte Essen. Nicht nur einmal stand der EHC mit zwei Mann weniger auf dem Eis. „Aber unser Unterzahlspiel war wieder richtig stark. Und die Mannschaft war einfach komplett bereit, den Kampf anzunehmen. Da standen vier Mann auf dem Eis und haben gekämpft und 16 Mann standen an der Bande und haben geschrien. Das war großartig.“ Dass die Bären schon früh in diesem Drittel bei Fünf-gegen-Fünf durch Domink Ochmann das 2:0 gemacht hatten (22.) gab zusätzliche Sicherheit. So kassierte man in den Unterzahlsituationen nur einen Gegentreffer durch Michal Velecky, der in doppelter Überzahl für Essen traf (26.). Die Antwort der Neuwieder: Artur Tegkaev stellte in Unterzahl den alten Abstand wieder her (29.).
Im letzten Drittel nutzte Essen erneut eine Überzahlsituation zum zweiten Treffer - als Jan Barta zum 2:3 traf (53.), war in dieser Sekunde eine Strafe gegen den EHC abgelaufen. Doch Neuwied kannte erneut die richtige Antwort: Josh Myers traf wie am Freitag gegen Duisburg zum 4:2 (54.), der Sieg war perfekt. „Wir waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft“, sagte Streu. „Aber wir hatten Phasen, die wir überstehen mussten. Das ist uns mit tollem Einsatz gelungen. Nachdem wir diese Unterzahlsituationen im zweiten Drittel überstanden hatten, haben wir uns gesagt: Jetzt dürften wir genug Strafen kassiert haben, jetzt bringen wir dieses Spiel nach Hause. Großen Respekt an die Mannschaft für dieses Wochenende, das war Leidenschaft pur.“
Mit dem Sieg kletterte Neuwied auf den 7. Tabellenplatz und kann am kommenden Wochenende mit einem Punkt die Play-offs sicher machen. Die Bären sind am Freitag bei den Hannover Indians gefordert und empfangen am Sonntag um 19 Uhr die Harzer Falken aus Braunlage in der Bärenhöhle.
EHC Neuwied: Linda, Köllejan - Dennis Schlicht, Sven Schlicht, Erk, Ochmann, Pantic, Ziolkowski, Schütz, Wengrzik - Kujala, Gibbons, Lascheit, Tegkaev, Fröhlich, Myers, Spöttel, Köbele, Wasser, Keil, Hergt, Schug.
Schiedsrichter: Ramon Sterkens.
Zuschauer: 648.
Tore: 0:1 Marius Erk (3.), 0:2 Dominik Ochmann (22.), 1:2 Michal Velecky (26.), 1:3 Artur Tegkaev (29.), 2:3 Jan Barta (53.), 2:4 Josh Myers (54.).
Strafen: Essen 8, Neuwied 18 plus 10 Tegkaev.
Der Ausblick:
Freitag, den 19. Februar, 20 Uhr: Hannover Indians – EHC Neuwied
Sonntag, den 21. Februar, 19 Uhr: EHC Neuwied – Harzer Falken Braunlage
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