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Nachricht vom 15.02.2016    

Region ist attraktiv, aber Hausaufgaben erledigen!

Ein guter Verdienst, aber auch Spaß an der Arbeit und ein gutes Betriebsklima – das sind die entscheidenden Faktoren für jungen Menschen im Westerwald bei der Wahl ihres Berufes. Dies hat eine Umfrage ergeben des Forschungsprojektes „Zukunftswerkstatt am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement“ der Universität Siegen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises mbH.

Landrat Achim Schwickert (rechst)und WFG-Geschäftsführer Wilfried Noll (links)übergeben im Beisein des Projektleiters Robert Kebbekus (2. von links) den Studierenden Karina Oberdörfer, Louisa Petrack, Sarah Eling, Michael Backfisch sowie Hannes Wehrmann die Zertifikate für die erfolgreich abgeschlossene Arbeit.

Region. Befragt wurden 150 Schüler und Auszubildende der BBS Westerburg, der BBS Montabaur, des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg, dazu 59 Studierende der Universität Siegen und 118 Online-Probanden via Facebook.

„Mit dieser Umfrage wollten wir zwei für den Standort Westerwald sehr wichtigen und bedeutenden Fragen nachgehen“, erläutert Wilfried Noll, Geschäftsführer der WFG. „Zum einen wollten wir herausfinden, welche Ansprüche junge Menschen bei der Wahl der Ausbildungsstätte haben und was ihnen mit Blick auf die Berufs- und Studienwahl im Westerwald wichtig ist. Zudem haben wir die Schüler und Studenten gefragt, welche Bedeutung für sie heutzutage der Begriff Heimat hat.“ Zentrales Anliegen der Umfrage: Welche Hausaufgaben müssen in der Region erledigt werden, damit junge Fachkräfte den Westerwald als einen attraktiven Standort wahrnehmen und hier sesshaft werden beziehungsweise bleiben?

Die Befragten gaben an, dass sie sich bei der Berufswahl mehrheitlich gut bis sehr gut beraten fühlen. Zahlreiche Informationsveranstaltungen etwa an Schulen, aber auch Praktika tragen dazu bei, sich ein Bild machen zu können von den unterschiedlichen Berufsperspektiven. Faktoren, die bei der Berufswahl eine wichtige Rolle spielen, sind weniger regional angesiedelt. Den Schülern und Studenten ist vor allem eine guter Verdienst in Kombination mit einem angenehmen Betriebsklima und fairen Arbeitszeiten wichtig. Nahezu die Hälfte der Befragten gab an, sich bei der Entscheidung für einen Beruf oder ein Studium nicht von anderen Personen beeinflussen zu lassen. Wenn doch, dann spielen im Schwerpunkt die Familie und Freunde eine Rolle. Bei einer entsprechenden beruflichen Perspektive würde die Mehrzahl der Befragten gerne in der Region arbeiten und wohnen. Ein überwiegender Teil der Schüler bezeichnete den Westerwald zudem als seine Heimat.



Ebenfalls erfreulich: Die befragten jungen Menschen nehmen den Westerwald bereits heute als eine attraktive Region wahr. Besonders die Landschaft, die Natur und die Ruhe werden positiv bewertet. Arbeiten und Leben im Westerwald – das bedeutet auch für die angehenden Berufstätigen ein hohes Maß an Lebensqualität. Verbesserungen wünschen sich die Befragten vor allem im Bereich der Infrastruktur: Der öffentliche Personennahverkehr etwa wird kritisiert, weil er sich in Teilbereichen nicht an den vorhandenen Bedürfnissen orientiert. So sei nicht zwingend der Ausbau des Netzes notwendig, vielmehr wünschten sich die Befragten wirtschaftlich darstellbare und bedarfsorientierte Lösungen, etwa in Form von Anruflinientaxen. Zudem wünschen sich die Schüler und Studenten ein Ausbau des vorhandenen Straßennetzes in besserer Qualität.

„Im Frühjahr starten wir die zweite Projektphase“, sagt Wilfried Noll. „Dann werden wir uns gemeinsam mit den Unternehmen aus dem Westerwald den wichtigen Fragen widmen, wie es gelingen kann, Fachkräfte an die Region zu binden.“ Interessante Fragestellungen an die Wirtschaft werden dann unter anderem sein: Wie muss sich ein Unternehmen präsentieren, um bei potenziellen Nachwuchskräften Anklang zu finden? Was glauben die Arbeitgeber in der Region, welche Erwartungen diese Zielgruppe an die Arbeitsstelle hat? „Wir sind schon sehr gespannt und hoffen den Unternehmen ein paar neue Impulse geben zu können um sich noch besser als attraktiver Arbeitgeber darzustellen“, ergänzt WFG-Kollegin Katharina Schlag, die sich schon sehr auf die Ergebnisse der nächsten Runde freut.


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