Schulsozialarbeit auf einem guten Weg
Verschiedene Aspekte der Schulsozialarbeit erörterte die CDU-Kreistagsfraktion bei einem Gespräch mit Praktiker(inne)n in einer Gesprächsrunde in Bad Marienberg. Auf Antrag der CDU-Kreistagsfraktion waren auch die kreiseigenen Gymnasien in das Angebot der Schulsozialarbeit eingebunden worden.
Bad Marienberg. Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel konnte zum Gespräch auch Landrat Achim Schwickert, den CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Andreas Nick MdB und MdL Ralf Seekatz begrüßen.
Die Schulsozialarbeit ist vor dem Hintergrund rapider gesellschaftlicher Veränderungen, Migrationsfragen aber auch Mobbing und Gewalt unter den Schülern ein sogenanntes niedrigschwelliges und freiwilliges Angebot, so Michaele Kirschey vom Kreisjugendamt, die dort für die Koordination zuständig ist. Die Arbeit eines Schulsozialarbeiters umfasst die Beratung von Schülern, sozialpädagogische Gruppenangebote zu Schwerpunktthemen wie Mobbing oder Streit, Workshops und auch die Beratung von Lehrern. Insgesamt werden neun der in Trägerschaft des Kreises befindlichen Schulen von Schulsozialarbeitern betreut.
Verena Alhäuser von der IGS in Selters, Corinna Jung von der Graf-Heinrich-Realschule plus in Hachenburg sowie Stefan Keßler von der Ernst-Barlach-Realschule plus in Höhr-Grenzhausen berichteten über ihre Arbeit vor Ort und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Kreisjugendamtes. Die Schulsozialarbeiter sind untereinander vernetzt, nutzen für ihre unterstützende Arbeit aber auch das Angebot der Beratungsstellen der freien Träger.
Deutlich andere Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit findet Jochen Freund von der BBS Westerburg vor. Jochen Freund wird von der ADD beschäftigt und ist insbesondere im Bereich der Berufsvorbeitungsklassen tätig. Er hob die Bedeutung der Förderschulen im schulischen Angebot hervor und bedauert, dass von Seiten der Agentur für Arbeit berufspraktische Angebote für lernschwächere Schüler deutlich zurückgefahren wurden. Jochen Freund schilderte Problemlagen mit Schülerinnen und Schülern, die nach seiner Auffassung ernst genommen und gemeinsam angegangen werden müssen.
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CDU-Obmann im Jugendhilfeausschuss Karl-Heinz Boll machte deutlich, dass der CDU-Kreistagsfraktion eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Schulen wichtig ist. Mit der im vergangenen Herbst erstellten Handreichung „Kommunikation und Kooperation von Jugendhilfe und Schule im Westerwaldkreis“ sei eine gute Grundlage geschaffen worden. Die Schulsozialarbeiter seien hier ein gutes Bindeglied.
Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel fasste abschließend zusammen, dass ein Angebot der Schulsozialarbeit offenbar bei allen Schulformen benötigt werde. Bei veränderten familiären Rahmenbedingungen und verändertem Freizeitverhalten der Jugendlichen stelle dieses leicht erreichbare niedrigschwellige Anlaufpunkte bei persönlichen Problemen im Schulalltag dar.
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