Weniger Polizei und wachsende Kriminalität bereiten Probleme
Ist die Polizei der Prügelknabe für politische Fehleinschätzungen? Ein jüngstes Beispiel in Hachenburg skizziert die Problematik, die in der Nachtschicht noch deutlicher zu Tage tritt. „Was tun bei zwei Polizei-Einsätzen gleichzeitig?“
Hachenburg. Ein Hilferuf aus einer Hachenburger Gastwirtschaft in der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 21. Februar erreichte per Notruf 110 die Polizei in Hachenburg. „Zwei aggressive Randalierer demolieren einen Spielautomaten!“ Wegen eines anderen Polizeieinsatzes in Bad Marienberg konnte keine spontane Hilfe durch die Polizei erfolgen. Mit entsprechender Verspätung trafen die Beamten am Tatort ein und konnten einen der beiden Beschuldigten zu den Vorwürfen befragen und die Personalien aufnehmen. Sein „Kumpel“ hatte bereits die Flucht ergriffen.
Achim Leicher aus Hachenburg stellte nun in einem Leserbrief die berechtigte Frage: „Dieses Ereignis aus dem Polizeialltag sollte doch einmal Anlass geben über die Gesamtsituation nachzudenken!“. Nicht als Vorwurf gegen die Polizei, sondern als Ergebnis verfehlter Politik. Auf der einen Seite Abbau von Polizei, auf der anderen Seite ein Anwachsen an Kriminalität und erhöhter Anforderungen an die Beamten, die für Ruhe und Ordnung sorgen sollen. Im Ergebnis die Erkenntnis, dass die politischen Parolen: „Wir schaffen das!“ auch mal in die Forderung „So geht es nicht weiter!“ umgelenkt werden müssen.
„Auf den Wahlplakaten vor einer Wahl werben die Personen und Parteien vielversprechend“. Aber genau die Parteien und Personen sind für den Ist-Zustand verantwortlich, wenn es hier und dort im Alltagsleben zu Problemen kommt. Wo Geld an der einen Stelle eingespart und an der anderen nicht gerade sinnvoll wieder ausgegeben wird. Das ärgert nicht nur den kritischen Hachenburger Wähler allein, sondern mit Sicherheit auch andere Bürger, die sich aus braven ganz schnell zu Wutbürgern entwickeln könnten. repa
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