Das hätte der Hachenburger „Eierlies“ bestimmt gefallen
Die Geschichtswerkstatt Hachenburg erinnerte an eine unvergessene Heimatdichterin, die sich dem Motto verschrieben hat, überall Freude und Frohsinn zu verbreiten. Mundartvorträge in Versform und gemeinsame Lieder riefen alte Erinnerungen erneut ans Tageslicht.
Hachenburg. Änne Idelberger war über die Grenzen von Hachenburg hinaus als „Eierlies“ bekannt. 2005 verstarb sie im Alter von 95 Jahren in ihrer Heimatstadt und geriet nie in Vergessenheit. Die Geschichtswerkstatt hatte ihr zu Ehren zu einem Erinnerungskaffee ins Cafe Krah eingeladen und war überrascht, wie viele der Hachenburger Bürger und Interessenten aus nah und fern dieser Einladung folgten.
Sabine Hermann und Verena Kauschka hatten dieses zwanglose Treffen vorbereitet und sorgten für ein unterhaltsames Programm. „Ich bin bekannt in Stadt und Land und werde Eierlies genannt…!“, eröffnete Verena Kauschka den Nachmittag mit dem Vortrag, der Änne Idelberger unsterblich werden ließ. Es war eine ihrer vielen Büttenreden des damals noch aktiven Hachenburger Carnevalvereins (HCV), der in gekonnten Versen die Eierlies verkörperte. Jeder Zuhörer wurde dabei mit einem Osterei belohnt.
Sabine Hermann rief so manche „Stückelcher“ in Erinnerung und gab in Kurzvarianten Kostproben von den Gedichten und Reimen der begnadeten Dichterin, die mit so manchem Schüttelreim Kurioses und Erlebtes in Verse fasste. Als passives Mitglied des Männerchor Stadt Hachenburg reichte sie so manche Werbeverse bei Firmen ein, deren Preisgelder oder anerkennende Sachpreise natürlich in die Vereinskasse des Männerchors gesteuert wurden.
Änne Idelberger, geborene Latsch, aus dem Gasthaus „Scharfes Eck“ war in der Jugend begeisterte Turnerin im örtlichen TC Hachenburg. Die Liebe zu einem Bergmann führte sie in das Ruhrgebiet, wo sie eine Familie mit Kindern gründete. Ganz jung verwitwet kam sie zurück in ihre Heimatstadt und engagierte sich vielfältig. Sie verstand es im gekonnten Umgang mit der Sprache in Sekundenschnelle Gedichte zu verfassen, die oft bestaunt wurden. So erinnerte sich auch Tilla Hardeck, zu deren 50. Geburtstag Änne ganz spontan ein Gedicht fertigte, was in dieser Runde vorgetragen und viel Beifall fand. So manch ein Besucher konnte sich an persönliche Begegnungen mit Änne Idelberger erinnern.
Das „Lied von den Steuern“ und die Nationalhymne der Kirmesgesellschaft „Gieh mir net üwer mein Äckerchen“ (von Emil Heuzeroth) begleitete Verena Kauschka mit ihrer Gitarre und alle sangen kräftig mit. Nach dem gelungenen „Erinnerungskaffeeklatsch“ wiesen die Veranstalter auf den nächsten Treff der Geschichtswerkstatt am 24. März im Kulturgut in Alpenrod-Hirtscheid hin. repa
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