Weltersburger Schmiede- und Schlachtfest mit vielen Besuchern
Tradition und alte Handwerkskunst werden beim Weltersburger Schmiedeclub groß geschrieben. Jetzt lud der Verein wieder zu seinem jährlichen Schmiede- und Schlachtfest, zu dem es am Wochenende viele Besucher zog. An den beiden Tagen bescherten die Veranstalter und Teilnehmer mit ihren Ausstellungen und Vorführungen historischer Fahrzeuge und Maschinen, ansprechender Live-Musik sowie verschiedenen deftigen und süßen Köstlichkeiten den Besuchern eine schöne, interessante und auch leckere Zeit.
Weltersburg. Die alte Handwerkskunst zieht noch immer viele Schaulustige in ihren Bann. In den Weltersburger Habel-Werken konnten die Besucher den emsigen Hobbyschmieden über die Schulter schauen. Gerne nahm der ein oder andere Gast das Angebot an und versetzte dem glühenden Eisen ein paar feste Schläge.
„Wir möchten auch die Jugend an dieses Hobby heranführen“, berichtete der Vorsitzende Ewald Habel, der, ebenso wie seine Kameraden gerne die jahrzehntelange Erfahrung weitergeben möchte. Im Jahre 1988 errichtete Ewald Habel in Weltersburg eine Maschinenhalle, ein Jahr später gründete er gemeinsam mit Erich Müller und Günter Munsch den "Schmiedeclub". Im darauf folgenden Jahr wurde das erste "Schmiedefest" im kleinen Kreis gefeiert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieses zu einem Traditionsfest, welches alljährlich hunderte von Besuchern aus nah und fern in die kleine Westerwaldgemeinde zieht.
Wie in den Jahren zuvor waren wieder zahlreiche befreundete Vereine aus der Region und darüber hinaus nach Weltersburg gekommen. Gäste aus Holland gehören schon einige Jahre zu den Ausstellern, die mit Begeisterung ihr Hobby präsentieren. Neben einer großen Maschine, mit der Holzschuhe zugeschnitten und gedrechselt werden, waren auch die Besitzer eines Fahrradmuseums gekommen. Marcel Boumans und sein Vater Tom nennen rund 100 Fahrräder ihr Eigen. Im Gepäck hatten sie diesmal 13 Fahrräder. Einige Originale, wie das Feuerwehrfahrrad aus dem Jahre 1905. Viele bewundernde Blicke galten dem Hochrad aus dem Jahre 1870. Ein Hingucker war ein selbst gebautes Rad. Der Lenker dieses außergewöhnlichen „Helicopterrades“ besteht aus großen Tierhörnern. „Ein Mitbringsel aus Afrika“, war von dem Boumans Junior zu erfahren. Aber um welches Tier es sich hierbei handelte, konnte er leider nicht sagen.
Beim Rundgang über das weitläufige Gelände gab es überall viel zu sehen. Vorführungen sorgten für Aufsehen. Schmucke Oldtimertraktoren und Standmotoren gehörten ebenso dazu wie Historische Fahrzeuge. Schmiedevorführungen, Modellnachbauten, Besen, Körbe und Strohseile und ein Sägewerk konnten bestaunt werden.
Viele Zuschauer lockte ein Sportholzfäller an, der sein Können mit Kettensäge und Axt unter Beweis stellte. Als Moderator fungierte Harald Weber aus Marburg. Neu war diesmal auch ein mobiler Häcksler mit angeschlossener Heizung.
Insbesondere die männlichen Besucher hatten ihre Freude. Sie trafen viele Bekannte und Gleichgesinnte zum Fachsimpeln. Aber auch die Kinder kamen hier auf ihre Kosten. Eine Rundfahrt mit einer kleinen Eisenbahn machte ihnen sichtlich Spaß. Stolz nahm der ein oder andere Knirps auf den großen Traktoren Platz und fühlte sich hinter dem Lenkrad wie ein kleiner König.
In diesem Jahr zum ersten Mal zu Gast waren „Die Ludolfs“. Die Brüder vom Dernbacher Schrottplatz kamen am Samstagnachmittag und nahmen sich reichlich Zeit, die vielen Attraktionen anzuschauen und mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen.
Im warmen Festzelt sorgte das emsige Küchenteam mit deftigen Fleisch- und Wurstwaren sowie leckeren Kuchen für das leibliche Wohl. Zur musikalischen Unterhaltung trugen die Musikvereine Seck und Weltersburg, der Männergesangverein Weltersburg sowie die heimische Band „Top Sounds“ bei. Ulrike Preis
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