Unterhaltsamer Landfrauentag in Westerburg
Seit 59 Jahren besteht der Landfrauenverband Westerwald „LandFrauen“. Seit dieser Zeit wird in Westerburg jährlich ein Treffen für alle Ortsverbände des Landesfrauenverbandes in Form eines „Landfrauentags“ eingerichtet und angeboten. Und wie von der Geschäftsführerin des Verbandes Gudrun Franz-Greis zu erfahren war, wird im nächsten Jahr das Jubiläum gefeiert.
Westerburg. „Gefeiert wird aber schon jetzt“ merkte Greis mit einem Augenzwinkern an und freute sich nicht nur über die große Resonanz an Teilnehmerinnen aus den angeschlossenen Ortsgruppen. Auch über die große Zahl an Ehrengästen zeigte sie sich begeistert. Diese Gruppe wurde angeführt von Heribert Metternich als Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Weiter auf der langen Liste der Ehrengäste standen unter anderem Landrat Achim Schwickert, als Vertreter der vielen Verbandsgemeinden aus Montabaur Edmund Schaaf sowie Landtagsabgeordneter und Westerburgs Stadtbürgermeister Ralf Seekatz.
Bevor Gudrun Franz-Greis ihre erfrischend kurzen und informativen Einleitungsworte sprach, stimmten die Sängerinnen des Ensembles „Klangfarben“ mit einem Stück von Freddy Quinn die Versammlung ein. Danach informierte die Vorsitzende die anwesenden Landfrauen über den derzeitigen Stand der Mitgliederzahlen. Demnach gehören dem Landfrauenverband Westerwald 480 Mitglieder an, in Rheinland-Pfalz sind es 20000 und in Deutschland 550000. Weiter informierte sie über das Bundestreffen, das in diesem Jahr am 6. Juli in Erfurt stattfindet und zu dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Teilnahme zugesagt hat.
Die jährlichen Treffen in der Westerburger Stadthalle haben neben dem Hintergrund, sich in gemütlichem Kreis bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu treffen und auszutauschen, auch Kultur, Bildung, Engagement, Arbeit und Leben vor Ort als spezielle Tagesordnungspunkte. In diesem Jahr war es Elke Pelz-Thaller aus Bayern, die als aktive und engagierte Landfrau mit viel Humor zum Thema „Eingeheiratet“ referierte und Anregungen gab.
Wie sieht es aus, wenn eine Frau eingeheiratet auf einen Hof kommt? Kommt es zu Konflikten? Sie ging nicht direkt auf die Antworten ein, sondern leitete mit Humor auf die Lösungen über. „70 Prozent der eigenen Kraft werden durch Konfliktmassen in der Familie geraubt“ war ihre erste Feststellung, die schon bei vielen Anwesenden zu anerkennendem Kopfnicken führte. „Die Geschubste aus der Stadt kriegen Burnout, wir nicht“ - auch hier Kopfnicken. Mit viel Witz und noch mehr Hintergrund hielt sie den anwesenden Frauen den Spiegel anschließend sinnbildlich vor. An Beispielen, zu denen immer wieder Gäste aus dem Saal eingebunden wurden, zeigte sie Missstände aber auch Lösungen auf. Eine dieser Lösungen sei es, die Probleme in der Landwirtschaft nicht auf andere zu übertragen, sondern vielmehr eigene Lösungen für sich zu finden. Dies übertragen auf den privaten Bereich bedeutet, wenn man von jemandem verlangt freundlich zu sein, muss man zuerst freundlich auf diesen zugehen. Man müsse den anderen verstehen und dessen Standpunkt akzeptieren. „Es kann sein dass beide Recht haben“.
Nebenbei hatten die Teilnehmerinnen noch die Gelegenheit ,sich im Foyer der Stadthalle an Ständen von Heimwerkerinnen das ein oder andere Produkt für die Verschönerung der eigenen vier Wände mitzunehmen. Hier gab es filigrane Sägearbeiten, Accessoires aus Ton und viele weitere liebevoll hergestellte Kunstwerke. kdh
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