Oscargewinner „Spotlight“ im Hachenburger Kino
Am Dienstag 26. April um 19 Uhr wird der vielfach ausgezeichnete Film vorgeführt, im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten statt. Das packende Drama über die Aufdeckung von Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche bietet viel Anlass zum Gespräch über die Situation in Deutschland.
Hachenburg. Anfang 2002 begann der Boston Globe mit der Veröffentlichung einer aufsehenerregenden Serie von Artikeln, die jahrzehntelangen Kindesmissbrauch und dessen Vertuschung innerhalb der katholischen Kirche beschrieb. Die Recherchen der Journalisten werden in Form des stilistisch zurückgenommenen Doku-Dramas penibel nachgestellt.
Dem Vorsitzender der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V. aus Siershahn, Johannes Heibel , ist es gelungen eine hochkarätige Besetzung für das Filmgespräch zu gewinnen.
Der Eintritt beträgt 7 Euro und die Karten können bereits im Cinexx online oder täglich ab 13 Uhr unter der 02662 945050 reserviert werden.
Teilnehmer:
Dr. Ebba Hagenberg-Miliu: Sie ist einer der kompetentesten Journalistinnen Deutschlands zum sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen. Seit 2010 schreibt sie darüber im General-Anzeiger Bonn und überregional für die Nachrichtenagentur epd. In ihrem Buch „Unheiliger Berg“ legen sie und Mit-autoren ein System der Vertuschung und des Wegschauens in einer katholischen Internatsschule schonungslos offen. Hagenberg-Miliu kann vor dem Hintergrund der Bostoner Geschehnisse hautnah berichten, welche Verantwortung Presse im kleingliedrigen deutschen Umfeld übernimmt.
Johannes Heibel: Vorsitzender der Initiative gegen Gewalt und sexuellen
Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V. aus Siershahn, ist seit 1991 mit dem Thema sexuellen Missbrauchs in und außerhalb der Kirche in nahezu allen Facetten vertraut. Er gehört zu den wenigen Experten, die gerade den Zusammenhang zwischen Institutionen und Behörden, Kirche und Staat im Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige aus jahrzehntelanger Erfahrung kennt und daher weiß, wie leicht es bisher auch bei uns Tätern gemacht wird, ihre Verbrechen erneut zu begehen.
Stephan Schnelle, Pressesprecher des Bistums Limburg, wird aufzeigen was die katholische Kirche aus dem Missbrauchsskandal gelernt hat und welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.
Eva Schäfer: Sozialpädagogin und Therapeutin vom Kinderschutzdienst Hachenburg, wird auf die Schwierigkeiten eingehen, die Opfer mit sich selbst nach einem Missbrauch erleben, wie auch mit dem Umfeld, das die Folgen dieser Gewalt häufig nicht nachvollziehen kann. Als Therapeutin bringt sie auch ihre Kompetenz im Umgang mit Opfern ein, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind.
Die Moderation übernimmt der Heilpraktiker für Psychotherapie Jörg Jaegers, Mainz. Er ist Mitglied von Adelante in Bonn zur Unterstützung von Menschen mit traumatischen Erfahrungen e.V. und befasst sich ebenfalls seit Jahren intensiv mit dem Missbrauch in der katholischen Kirche.
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