Kriminalstatistik für die PD Montabaur präsentiert
Die Polizeidirektion (PD) Montabaur, die für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis zuständig ist, stellte in einer Pressekonferenz die Kriminalstatistik für das Jahr 2015 vor. Die Zahl der Fälle ist seit Jahren fallend, diese Tendenz setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Die Aufklärungsquote ist leicht auf 61,2 Prozent gesunken
Montabaur. Der Leiter der Polizeidirektion Montabaur, Volker Schmidt, und Pressesprecher Andreas Bode erläuterten die polizeiliche Kriminalstatistik. Erfreulich ist, dass die Fallzahlen für den Westerwaldkreis von 9.241 auf 8.957 im Jahr 2015 zurückgegangen sind. Sie erreichten damit den niedrigsten Stand seit 1993. Die Aufklärungsquote der Direktion im Westerwaldkreis liegt bei 60,5.
Die Fallzahlen entwickelten sich in der Direktion in den unterschiedlichen Bereichen teils gegenläufig. So nahmen die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 27 auf 141 Fälle ab. Die klassische Vergewaltigung spielte hier nur eine untergeordnete Rolle. Es war zu hören, dass sich Täter und Opfer in allen Fällen kannten. Dagegen waren Kinder in 46 Fällen involviert. Hier fließt auch mit ein, wenn minderjährigen Pornos gezeigt werden. Die Beleidigungen auf sexueller Grundlage und das Internet sorgten für weitere Fälle.
Bei den schweren Einbrüchen spielten die Wohnungseinbrüche eine bedeutende Rolle. Die Zahl der Einbrüche nahm in 2015 um 31 auf 476 in der Direktion zu. In 229 Fällen blieb es beim Versuch und die Täter kamen nicht ins Haus. „Wir brauchen von der Bevölkerung schnelle Hinweise. Fotos wären ideal“, meint Kriminaldirektor Schmidt. Die Autobahnen spielen bei den Wohnungseinbrüchen die entscheidende Rolle. Über sie kommen die reisenden Täter aus Nordrhein Westfalen und dem Rhein-Main Gebiet, die den schnellen Einbruch machen. Rund 50 Prozent aller Fälle des Westerwaldkreises fallen in den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Montabaur. Die Täter entdecken mittlerweile aber immer mehr die Fläche. Andreas Bode appelliert bei „ungewöhnlichen Beobachtung sofort bei der Polizei anzurufen“.
Die Vermögensdelikte waren mit 2.682 Fällen fast unverändert. Den Löwenanteil macht weiterhin der Warenkreditbetrug aus. Das Internet mit seinen Bestellmöglichkeiten führt dazu, dass in den letzten 20 Jahren die Anzeigen kontinuierlich angestiegen sind.
Die Körperverletzungen sind wieder leicht angestiegen. Die Aufklärungsquote ist hier mit 92,5 Prozent sehr hoch. Insbesondere die Kombination mit Alkohol lässt die Hemmschwelle deutlich sinken. Schwerpunkte sind Feste, Kirmes und der Fasching. Hier gibt es besonders viele Einsätze. Erschreckend ist der Anstieg der Gewalt gegen die Polizei. Die Direktion verzeichnet ein Anstieg von 37 auf 64 Fälle in 2015.
Bei der Rauschgift-Kriminalität sind die „Legal Highs“, die legalen Kräutermischungen, noch ein Sorgenkind. Diese chemisch behandelten Kräuter stellen ein unkalkulierbares Risiko für den Konsumenten dar. „Diese Mischungen werden oft von jungen Menschen probiert“, sagte Volker Schmidt. Drogen im Straßenverkehr gab es in 213 Fällen, davon wurden 22 Vergehen bei Unfällen festgestellt. Es sind überwiegend junge Fahrer, die sich berauscht ans Steuer setzten.
Die Häufigkeitszahl zeigt, dass die Gefährdung der Bevölkerung im Westerwaldkreis nicht hoch ist. Die Kriminalfälle werden hier auf 100.000 Einwohner hochgerechnet. Im Landesdurchschnitt Rheinland-Pfalz liegt die Zahl bei 6.818, im Westerwaldkreis mit 4.437 deutlich niedriger. Die niedrigste Zahl bei den Verbandsgemeinden hat nach wie vor Wallmerod mit 2.935, die höchste Zahl bleibt bei Montabaur mit 5.845.
Die Asylsuchenden spielen in der Statistik keine besondere Rolle. Es wurden 2015 insgesamt 118 Fälle mit Beteiligung von Flüchtlingen registriert. Ein Großteil spielte sich innerhalb der Einrichtung ab, war zu hören. (woti)
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