Mainz Golden Eagles kommen zum Derby nach Montabaur
Früher war Marco Dilg eine Konstante. Es gab eigentlich kein Spiel gegen die Farmers, bei dem der Mainzer nicht vom Platz flog. „Ich glaube, das passiert mir heute nicht mehr“, sagt der Trainer der Mainz Golden Eagles vor dem Rheinland-Pfalz-Derby am Samstag, den 23. April im Mons-Tabor-Stadion.
Montabaur. Die Montabaur Fighting Farmers empfangen zum Heimspielauftakt in der Regionalliga Mitte den Aufsteiger aus der Landeshauptstadt. Mit Dilg. Und großem Kader. Eine erste echte Bewährungsprobe für die Gastgeber nach dem 36:0-Kantersieg im ersten Saisonspiel bei den Frankfurt Pirates. Die Partie am Samstag beginnt um 16 Uhr.
Eine „perfect season“ im Rücken, die letzte Niederlage datiert aus dem Jahr 2014, dazu einen knapp 100 Mann starken Kader. Die Eagles fliegen am Samstag mit breiter Brust ein. „Wenn du alles gewinnst, dann fällt natürlich auch alles leichter“, sagt Dilg. „Aber wir sind gewarnt. Mainz ist ja schon öfter in die Regionalliga aufgestiegen. Und schnell wieder abgestiegen.“ Diesmal soll das anders laufen, und alleine die Größe des Kaders und die erfolgreiche Jugendarbeit sind Indikatoren dafür, dass dieser Plan gelingen kann.
„Kontinuierliche Arbeit ist das Zauberwort“, sagt der Mainzer Trainer, der früher gerne mit dem Kopf durch das Regelwerk wollte. „Ich war beratungsresistent“, sagt der heutige Dilg über den früheren Dilg. „Für mich gab es keinen Weg neben meinem Weg.“ Dann zog es ihn 2012 für zwei Spielzeiten weg aus Mainz, hin zu den Kaiserslautern Pikes. „Ich habe dort viel gelernt und viel mitgenommen. Ich habe mich verändert.“ Wann er das letzte Mal vom Platz geflogen ist? Dilg muss lachen. „2011 oder so. Ich weiß es gar nicht mehr.“
Für die Fighting Farmers geht es am Samstag also gegen einen neuen Marco Dilg und gegen einen starken Aufsteiger aus der Landeshauptstadt: „Ich rechne in der Tat mit einem überdurchschnittlich starken Aufsteiger“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Mainz hat eine unheimliche Kadertiefe und spielt einen sehr physischen Football. Darauf werden wir uns sicherlich einstellen müssen. Ein ganz anderer Gegner als Frankfurt in der Vorwoche.“
Das Ergebnis bei den Pirates weiß man trotz seiner Deutlichkeit denn auch richtig einzuschätzen im Lager der Westerwälder. „Das Spiel war nicht schön und auch nicht hochklassig“, sagt Haas. „Auch die Spieler wissen: Das war ein erster Sieg, aber mehr auch nicht. Vielmehr heißt es, sich nun auf Mainz einzustellen.“ Und die Dinge am Samstag besser zu machen, die noch in der Vorwoche ausbaufähig waren. „Mit einem Sieg in die Saison zu starten war natürlich gut. Aber wir haben nur zwei Quarter solide gespielt. In der Offense hatten wir zu viele unkonzentrierte Aktionen. Das müssen wir abstellen. In der Defense musst du nach einem Zu-null-Spiel sicherlich zufrieden sein. Aber auch da gibt es Dinge, die wir verbessern können.“
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Das Spiel in Frankfurt hatte sich auch Dilg angeschaut, für dessen Team die Partie in Montabaur das erste Saisonspiel ist. „Montabaur hatte nach der Verletzung des Quarterbacks einen Plan B. Frankfurt hatte nicht mal einen Plan A. Die Farmers haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ein erfahrener Regionalligist, der auch im Coaching sehr gut aufgestellt ist. Ich kenne Sebastian Haas schon sehr lange und respektiere das Programm der Farmers. Trotzdem wollen wir gewinnen“, sagt Dilg.
Während Mainz personell so ziemlich aus dem Vollen schöpfen kann, sind bei den Westerwäldern einige Schlüsselspieler angeschlagen. Christian Ammann etwa, eine wichtige Stütze in der Defense. Dazu die beiden Spielmacher Kevin Brüngel und Christian Baader. Ob wie in Frankfurt, als Brüngel nicht spielen konnte und Baader sich im Spielverlauf verletzte, erneut Pascal Rogawski die Offense anführt, wird sich vermutlich erst kurzfristig entscheiden. „Wir gehen auf der Quarterback-Position ziemlich auf dem Zahnfleisch“, sagt Haas.
Im Vorfeld des Senioren-Spiels der Farmers gegen die Golden Eagles empfängt die Jugend der Farmers um 13 Uhr Bad Kreuznach.
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