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Nachricht vom 28.04.2016    

Schaltkreise und Kita-Knirpse

Technik für Mädchen, Erziehungs- und Sozialarbeit für Jungen. Girls´ und Boys´ Day der Agentur für Arbeit Montabaur mit spannenden Erfahrungen in BBS, Altenheim und Kita. 130 Mädchen und 40 Jungen wagten sich auf neue Felder. Workshops zum Thema „Richtig bewerben und erfolgreich vorstellen“ ergänzten das Angebot.

Mädchen an Technik heranführen - eine Absicht des Girls´ und Boys´ Day des Arbeitsamts Montabaur. Foto: privat.

Frauen bedienen CNC-Maschinen und steuern Feuerwehrautos, Männer erziehen Knirpse im Kindergarten und pflegen Senioren im Altenheim: Die Erwerbswelt wäre bunter, gleichberechtigter und spannender, wenn Jungen und Mädchen schon bei der Berufswahl „über den Tellerrand“ schauten und sich für Tätigkeiten interessierten, die vermeintlich dem anderen Ge-schlecht vorbehalten sind. Am Girls´ und Boys´ Day, organisiert von der Agentur für Arbeit Montabaur, wurde die Neugier auf die beste Weise geweckt. 130 Mädchen und 40 Jungen wagten sich auf neue Felder. Sie durften fragen, zuschauen und vor allem: ausprobieren.

Die Mädels wollten hoch hinaus. Im Korb der Feuerwehr-Drehleiter genossen sie den Blick über die Stadt. Ort des Geschehens war die Berufsbildende Schule (BBS) Montabaur, wo anlässlich des Girls´ Day Betriebe aus der Region und auch die Schule selbst Ausbildungsberufe aus den Bereichen Elektro, Holz und Metall präsentierten. Wieder auf festem Boden gelandet, zollte Ayleen der Feuerwehr Respekt. Sie selbst würde sich eine solche Aufgabe nicht zutrauen, aber ihr Berufswunsch liegt durchaus im Spektrum Schutz und Sicherheit: Polizistin möchte die 13-Jährige werden. Sie weiß, dass ihre absoluten Traumberufe Schauspielerin oder Model nicht realistisch sind.

„Ich kann gut mit Holz arbeiten und ohne Anleitung Schränke zusammen bauen“, sagt Michelle (16). Insofern wäre eine Ausbildung im Handwerk denkbar. Aber auch Chemielaborantin ist eine Option. Die gleichaltrige Diana zieht es - wie viele andere auch - eher in einen „typischen Frauenberuf“, zum Beispiel Erzieherin. Das nächste Etappenziel der beiden ist die Mittlere Reife.

„Wichtig für junge Menschen ist eine frühzeitige und möglichst breit angelegte Berufsorientierung“, sagt Madeleine Seidel, Leiterin der Agentur für Arbeit Montabaur. „Die Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen soll, ist gewiss nicht bindend für ein ganzes Leben. Aber sie stellt Weichen. Es ist gut, wenn die Jugendlichen eingefahrene Gleise verlassen und Ungewohntes ins Visier nehmen. Deshalb freuen wir uns, dass der Girls´ und Boys´ Day so regen Zuspruch findet.“ Natürlich ist auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in der BBS vertreten. Dazu gibt es Workshops zum Thema „Richtig be-werben und erfolgreich vorstellen“. Dorothea Samson, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, hat ein Girls´ Day-Quiz erdacht. Wer die Fragen richtig beantworten wollte, musste sich das Angebot genau anschauen. Beate Ullwer von der Gleichstellungsstelle des Westerwaldkreises, beeindruckte ihr Publikum mit einem kleinen Technik-Parcours.



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Wie funktioniert das? Diese Frage wurde in der BBS vielfach gestellt und „in Eigenarbeit“ beantwortet: In der Holzwerkstatt wurde gesägt, gebohrt und geschmirgelt, und viele Mädchen nahmen stolz ein Solitär-Spiel mit nach Hause. Einen Berührungssensor bauten die Schülerinnen im Elektrobereich und lernten spielerisch, wie ein Handy-Touchscreen funktioniert. Für Angelika (16) ist das nichts Neues. Die Realschülerin hat das Wahlfach Technik und Naturwissenschaft im Stundenplan; sie ist eines von drei Mädchen unter 14 Jungs. Sie und ihre Freundinnen Marie, Victoria und Franziska haben beschlossen, das Abitur zu machen. Und dies aus ganz unterschiedlichen Gründen - um ihre Perspektiven zu verbessern, Zeit für eine Entscheidung zu gewinnen oder die Voraussetzung für ein Studium zu schaffen.

Im Namen aller verabschiedete Julian sich formvollendet aus der Agentur für Arbeit: „Danke, dass wir heute hier sein durften.“ Nicht nur die Boys, auch die Girls waren zufrieden. Auf dem BBS-Gelände sagte ein Mädel mit Handy am Ohr: „Wir haben hier voll die coolen Sachen gemacht.“


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