Werbung

Nachricht vom 07.05.2016    

Beginn der Mähsaison: Kitze, Hasenkinder & Co in Gefahr

PETA appelliert an Landwirte in Rheinland-Pfalz, Tierbabys zu schützen. Verantwortliche sind verpflichtet, Wildtiere mit Vorsichtsmaßnahmen vor Tod und Verletzungen zu bewahren. Vor allem Rehkitze und junge Feldhasen fallen alljährlich den Mähmaschinen immer wieder zum Opfer. Vergrämungsmethoden und Achtsamkeit können das Leid verhindern.

Durch eine Mähmaschine getötetes Rehkitz. Foto: PETA.

Region. Tödliche Falle im hohen Gras: Die bevorstehende Mähsaison bringt zahlreiche Tierkinder in Lebensgefahr. Vor allem von ihren Müttern in Wiesen abgelegte Rehkitze und junge Feldhasen fallen den scharfen Klingen der Mähdrescher immer wieder zum Opfer. Dabei sind Landwirte dazu verpflichtet, Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Tiere zu treffen. Die Tierrechtsorganisation PETA appelliert nun an die Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz, ihrer Pflicht nachzukommen und geeignete Vertreibungsmethoden oder Geräte zum Aufspüren versteckter Wildtiere einzusetzen.

„Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, werden aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt. Gegen die scharfen Klingen eines Mähdreschers haben sie keine Chance", so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Jeder Landwirt sollte routinemäßig vor und während dem Mähen von Wiesen ausreichende Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere in den Arbeitsprozess integrieren."

Um Tiere vor Verletzungen oder dem Tod zu bewahren, eignen sich im Vorfeld der Mahd eingesetzte Vergrämungsmethoden wie flatternde Bänder, Duftzäune oder akustische Signale. Diese schrecken die Elterntiere auf, sodass sie ein neues Versteck für sich und ihren Nachwuchs suchen. Mithilfe von sogenannten Wildrettern in Form von modernen Infrarotgeräten lassen sich Tierkinder schon vor dem Mähen lokalisieren. Landwirte können Wildtiere auch während der Mahd schützen, indem sie Wiesen von innen nach außen bearbeiten und Schutzblenden an den Fahrzeugen verwenden. Nicht gemähte Randstreifen bieten Tieren Zuflucht und Lebensraum.

Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut Naturschutzgesetz, dass wild lebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder getötet werden dürfen. Landwirte sind dazu verpflichtet, den zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu informieren, damit auch dieser entsprechende Vorkehrungen treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich schätzungsweise rund 100.000 Rehe durch Mähmaschinenarbeiten schwer verletzt oder getötet.

Die Tierrechtsorganisation hat in der Vergangenheit wiederholt Strafanzeigen gegen Landwirte erstattet, die keine entsprechenden Schutzmaßnahmen getroffen und damit den leidvollen Tod von Wildtieren billigend in Kauf genommen haben – laut einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts Biedenkopf ein strafbares Versäumnis.

Rehe und Feldhasen bringen ihre Jungen inmitten hochgewachsener Wiesen in scheinbar sichere Verstecke, wohin sie in regelmäßigen Abständen zum Säugen zurückkehren. Auf diese Weise schützen sie ihre Kinder vor Fressfeinden, die durch die Anwesenheit der Alttiere angelockt werden könnten. Bei nahender Gefahr reagieren die Tierbabys mit dem sogenannten Drückinstinkt und verharren regungslos am Boden ihres Versteckes – eine bewährte Methode gegenüber Fressfeinden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Garagenbrand in Dreikirchen: Zwei Pkw zerstört

In Dreikirchen kam es am 7. April 2025 zu einem folgenschweren Brand. Eine Garage und zwei darin befindliche ...

Veranstaltungen der Touristinfo Bad Marienberg rund um Ostern

Die Touristinfo Bad Marienberg hat rund um Ostern drei interessante Veranstaltungen geplant. Da sollte ...

Feuerwehr im Einsatz: Brand in Einfamilienhaus in Simmern

Am Nachmittag des 7. April 2025 kam es in Simmern zu einem Brand in einem Einfamilienhaus. Die Feuerwehr ...

Kaminbrand in Höhn-Oellingen: Feuerwehr verhindert größere Schäden

Am Montagmorgen geriet ein Kaminbrand in Höhn-Oellingen außer Kontrolle und drohte, auf das gesamte Gebäude ...

Einfach heiraten: Paare können sich ganz spontan das Ja-Wort geben

Mit der Aktion feiert die Evangelische Kirche am 25. Mai in Hachenburg die Liebe. Ganz spontan, kostenlos ...

Passionsreihe endet mit viel Sehnsucht in Neuhäusel

Abschluss von "Sieben Wochen Songs": Duo interpretiert Klassiker von Reinhard Mey, Elvis und anderen ...

Weitere Artikel


Horst Evers - Hinterher hat man's meist vorher gewusst

Am 19. Mai (Donnerstag) tritt Horst Evers in der Hachenburger Stadthalle auf. Mit Evers konnte die Hachenburger ...

Landesentwicklungsprogramm (LEP) und Windkraftanlagen

"Der Koalitionsvertrag in Rheinland-Pfalz ist für die Menschen, den Natur- und Landschaftsschutz enttäuschend ...

Wer rastet, der rostet

„Gesund und Genuss ist auch im Alter beim Essen kein Widerspruch!“. Mit dieser Aussage macht die Ernährungberaterin ...

Krankenpflegeschule Hachenburg stellt sich vor

Die Krankenpflegeschule Hachenburg hat Bewerber aus vielen Regionen, aus dem Kreis Altenkirchen, Neuwied ...

Wienau II holt drei wichtige Punkte im Abstiegskampf

SG Wienau/Marienhausen II siegt im Derby gegen JSSV Freirachdorf mit 3:2.Wenn in der ganzen Saison nur ...

SG Wienau/Marienhausen behält drei Punkte daheim

Am Donnerstag 5. Mai spielte die 1. Mannschaft der SG Wienau/Marienhausen gegen die SG Ransbach. Kurz ...

Werbung