Wer rastet, der rostet
„Gesund und Genuss ist auch im Alter beim Essen kein Widerspruch!“. Mit dieser Aussage macht die Ernährungberaterin Ingrid Höss von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. vielen Seniorinnen und Senioren im Buchfinkenland Mut. Die Referentin sorgte mit ihrem Vortrag „Gesund leben im Alter“ im Rahmen der Projektes „555 Schritte - fit bis ins höchste Alter“ für viel Aufmerksamkeit bei den älteren „Buchfinken“ und Gästen aus anderen Gemeinden.
Buchfinkenland. Nach den üblichen 555 Schritten bei seniorengerechtem Maiwetter warteten schon im netten Gesellschaftsraum des Ignatius-Lötschert-Hauses in Horbach viele helfende Hände mit Kaffee und frischem Kuchen auf die „555er“. Nach der Begrüßung durch Heimleiter Bernd Eberz leitete die Referentin ihren seniorengerechten Vortrag mit den Worten ein: „Sie machen mit ihrer Aktion schon viel richtig: tanken bei ihrem Spaziergang viel Vitamin D, essen Obstkuchen mit Calcium und Jod und im Herbst sicher unterwegs auf der Wiese auch den einen oder anderen Apfel mit Ballaststoffen“.
Besonders beeindruckt waren die Teilnehmenden von dem großen Schaubild einer Ernährungspyramide. Daraus ging deutlich hervor, dass mit zunehmendem Alter Flüssigkeit immer mehr zum wichtigsten Nahrungsmittel wird. „Egal ob Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Säfte: regelmäßiges Trinken ist im Alter überlebenswichtig“, stellte Ingrid Höss mit Nachdruck fest. Wer über den Tag oft genug und in der richtigen Menge trinke, vermeide unnötige Erkrankungen. Auf die Frage eines hochaltrigen Teilnehmers, wie es denn mit Bier sei, kam die erhoffte fachkundige Antwort: dessen Genuss ist auch im Alter in überschaubaren Mengen nicht schädlich.
Sehr kritisch äußerte sich die Referentin zu Nahrungsergänzungsmitteln für ältere Menschen: wer sich natürlich ernähre, brauche diese nicht. Meist brächten diese Stoffe nur Vorteile für die Hersteller.
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„Wer rastet der rostet“ ist ein Spruch, denn sicher alle kennen. Deshalb sei ein „bewegtes Leben“ auch im Alter noch überaus wichtig. „Jeden Tag etwa 30 Minuten Bewegung sollten auch für Senioren Pflicht sein“, so Höss. Dabei seien auch leichtere Übungen zur Erhaltung der Muskelkraft oder Balance nützlich. Bewegung stärke das Herz, erhöhe die Lebenserwartung und halte auch den Kopf fit.
Als Projektleiter der 555-Schritte dankte Uli Schmidt den 555ern für die Aufmerksamkeit und Ingrid Höss für den eindrucksvollen Vortrag. Ein besonderer Dank galt den Helferinnen im Seniorenheim, die die Gäste mit Kaffee und leckerem Kuchen bewirtet hatten. Er stellte in Aussicht, dass die Teilnehmenden künftig in weiteren Vorträgen rund um ein gesundes Leben im Alter informiert werden. „Dazu sind neue Senioren ab etwa 77 Jahre immer zu den regelmäßigen Treffen willkommen“, so Schmidt. Er lud zur nächsten Aktion am 1. Juni ein, bei der sich dann alles um den Rollator als Freund und Helfer drehen wird. Dann wird sogar in Kooperation mit zwei Fachfirmen ein richtiger Rollator-Testparcours aufgebaut.
Erstmals im Kreise der 555er war an diesem Nachmittag der bereits 90-jährige Richard Stendebach aus Montabaur-Ettersdorf, der hinterher meinte: „Dott es prima hey, aich komme jetzt effter!“
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