Fighting Farmers treffen auf Zweitliga-Absteiger aus Darmstadt
American Football: Heimspiel für Montabaur am Samstag, den 21. Mai. Der Sport bringt Menschen zusammen. Manchmal mehrmals in der Woche. Dann mal wieder für Jahre nicht. Bis man sich mal wieder über den Weg läuft. So wie am Samstag.
Montabaur. „Ich hatte Kevin drei Jahre vor mir, in jeder Trainingseinheit“, sagt Daniel Kozak. Der Defense Coordinator der Darmstadt Diamonds hat einst bei den Wiesbaden Phantoms das gleiche Trikot getragen wie der heutige Quarterback der Fighting Farmers Montabaur, Kevin Brüngel. „Auf dem Feld ist es Business, danach trinken wir ein Bier zusammen“, sagt Kozak über das Wiedersehen. „Ich werde alles daran setzen, die Farmers und Kevin zu schlagen. Und er wird alles tun, um uns zu schlagen.“ Das Duell in der American Football-Regionalliga Mitte zwischen Montabaur und Darmstadt steigt am Samstag um 16 Uhr (Mons-Tabor-Stadion).
Spielen und coachen – Daniel Kozak steht bei den Diamonds nicht nur als Safety, sondern auch als Defense-Coordinator auf dem Platz. „Klar ist das eine Doppelbelastung“, sagt der 30-Jährige. „Da ist zum einen die körperliche Belastung, die man beim Football ja durchaus hat. Auf der anderen Seite gibt es die geistige Belastung, weil du immer überlegen musst, was der Gegner als nächstes machen könnte.“ Seit gut sechs Jahren macht Kozak beides – spielen und coachen. Den Zweitliga-Absteiger aus Darmstadt leitet er gemeinsam mit Offense-Coordinator Alex Marquardt. „Noch funktioniert das ganz gut mit der Doppelbelastung“, lacht Kozak, der durch die gemeinsame Zeit in Wiesbaden noch immer mit Brüngel befreundet ist. „Wir haben auch schon geschrieben in den letzten Tagen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen, aber auf dem Platz werden wir uns hassen. Da gibt es keine Freunde.“
Kozak glaubt, das Spiel durch sein Wissen über den Quarterback der Farmers ein wenig ausrechnen zu können. „Ich denke, ich weiß wie er in gewissen Situationen reagiert.“ Er wird daher versuchen, dem Spielmacher der Gastgeber und deren Offense die eine oder andere Falle zu stellen. „Auf der Gegenseite weiß aber auch Kevin genau, wie ich ticke“, relativiert Kozak. „Das wird für uns alle ein sehr spannender Nachmittag.“
Nach einem Sieg (11:6 gegen Frankfurt), einem Unentschieden (14:14 in Pforzheim) und einer Niederlage (7:10 gegen Weinheim) sieht Kozak sein Team „noch nicht an einem kritischen Punkt angekommen, wenngleich man sagen muss: Wir haben gut angefangen und vor allem im Spiel gegen Weinheim stark nachgelassen. Da haben wir Fehler gemacht, die wir abstellen müssen. Vor allem gegen eine Mannschaft wie die Farmers, einen der stärkeren Gegner in der Regionalliga. Wir werden alles zeigen müssen, um erfolgreich zu sein.“
Diese Erfahrung haben im Saisonverlauf auch die Farmers schon gemacht. Im einzigen Spiel, in dem man vermeintlich nicht alles gegeben hat, gab es prompt eine knappe Niederlage in Weinheim. Das letzte Ligaspiel konnte jedoch daheim gegen Pforzheim wieder deutlich gewonnen werden – es war der dritte Sieg in vier Spielen, danach folgte ein spielfreies Wochenende. „Die Pause hat uns auf jeden Fall gut getan“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Wir hatten ein paar angeschlagene Spieler und hoffen, den einen oder anderen für Samstag wieder im Team zu haben.“
Der deutliche Sieg gegen Pforzheim hatte auch für den Headcoach eine wichtige Signalwirkung: „Nach der ärgerlichen Niederlage in Weinheim war es für das Team immens wichtig, den nächsten Erfolg einzufahren. Dafür haben die Jungs hart gearbeitet und sich am Ende auch belohnt.“
Hart arbeiten und belohnen – in der Reihenfolge wollen die Farmers sich auch am Samstag wieder selbst glücklich machen. Doch Haas warnt: „Darmstadt ist als Absteiger aus der GFL2 natürlich ein echtes Schwergewicht. Die Diamonds haben ein paar sehr routinierte und erfahrene GFL-Spieler im Kader, die genau wissen, was sie auf dem Footballfeld machen. Das wird die nächste schwierige Aufgabe für uns. Personell hoffen wir, wieder ein wenig entspannter in das Spiel gehen zu können, wenngleich die Langzeitverletzten natürlich fehlen.“
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