Grenzüberschreitende Radler waren auf „Tour de France“
Franzosen und Deutsche ziehen gemeinsam am europäischen Strang. Radsportler aus Montabaurer und Nassauer radelten mit Radsportfreunden aus der Nassauer Partnerstadt Pont Chateau durch die Region südlich der Loire. Beim Besuch von Sehenswürdigkeiten wurde die binationale Freundschaft gefestigt.
Montabaur/Nassau. In unserem Land wohnende Flüchtlinge sagen oft, dass ihr Körper zwar im Gastland angekommen, ihre Seele jedoch noch in der Heimat ist. Bei den Radsportlern der aus Vereinsmitgliedern der RSG Montabaur und des RSV Oranien Nassau bestehenden „Equipe France“ eilt der Geist meist dem Körper voraus nach Frankreich zu dortigen gemeinsamen Rundfahrten. Grund ist die seit Jahrzehnten bestehende Verbindung zu den Nachbarn und deren Radlern. Dies war jetzt auch bei einer Pfingstrundfahrt durch Vendee und Bretagne nicht anders.
Über vier Etappen wurde die Region südlich der Loire in Nähe der Atlantikküste gemeinsam mit Radsportfreunden aus der Nassauer Partnerstadt Pont Chateau erkundet. Regen und Kälte konnten die Equipe nicht daran hindern, Sehenswürdigkeiten wie die Hafenstadt La Rochelle oder das mittelalterliche Städtchen Guerande mit seinen vollständig erhaltenen Befestigungsmauern zu besuchen. Ein Ziel waren auch die Salzfelder der Region als einem magischen Ort. Das dort gewonnene qualitativ hochwertige Produkt wird nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seines hohen Gehalts an Magnesium und Spurenelementen von den Radlern hoch geschätzt. Einige Kilo des edlen Salzes wurden im Begleitfahrzeug von dessen Fahrer Dieter Lehmann verstaut. Ebenso wie einige Flaschen Calvados mit seiner oft heilenden und dopingähnlichen Wirkung.
Die „Königsetappe“ führte am letzten Tag über 163 Kilometer nach Pont Chateau in der Bretagne, wo mit den Freunden ein Partnerschaftsfest auf dem Stadtplatz gefeiert wurde. Bedauert wurde dabei, dass die Unterstützung der Equipe France durch die Partnerstädte hinter früheren Jahren doch stark zurück bleibt.
Wie bei allen Rundfahrten der Equipe in den vergangen 30 Jahren, sollte auch diesmal bei einem Abendessen ein „Nudelhaufen“ die Radler mit ausreichend Kohlenhydraten versorgen. Doch wegen einer Fehlkalkulation der Herbergsküche war der Haufen doch sehr überschaubar und führte zu fragenden Gesichtern und knurrenden Mägen. Auch für Vegetarier war es nicht immer einfach, genug Nahrung als Grundlage für die nächste Etappe zu finden.
Doch die positiven Eindrücke überwogen aus diesmal bei weitem und so ziehen deutsche und französische Radler weiterhin an einem europäischen Strang. Sie sind wollen mit ihren gemeinsamen grenzüberschreitenden Aktivitäten auf dem Rennrad weiterhin ein kleinen Beitrag zu Überwindung der aktuellen europäischen Probleme leisten.
Nach der Pfingsttour folgt deshalb vom 13. bis 21. August eine „Burgund-Gourmet-Tour“ unter Einbeziehung verschiedener anderer Partnergemeinden, darunter Tonnerre (Montabaur) und Montchanin (Wirges). Dabei werden für die „Gourmets“ auf zwei Rädern die landschaftlichen, kulturellen und gastronomischen Reize der Bourgogne bei Etappen von etwa 120 Kilometern im Mittelpunkt stehen. Dafür sind sogar noch einige freie Plätze verfügbar.
Obwohl Vereinsmitglieder grundsätzlich bevorzugt werden, sind „Neue“ bei den deutsch-französischen Partnerschaftsfahrten immer willkommen, auch um die in die Jahre gekommene Equipe zu verjüngen. Weitere Infos gerne bei Jochen Wennrich (RSV Nassau), Telefon 02604-4956 oder bei Uli Schmidt (RSG Montabaur) per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
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