Der Islam – Vom Streit zum Gespräch
Islamwissenschaftler Dr. Alboga spricht am 31. Mai im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen zu dem Thema „Der Islam – Vom Streit zum Gespräch (Dialog)“. Der Vortrag wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“; der Eintritt ist frei.
Höhr-Grenzhausen. Am 13. Oktober 2007, anlässlich des Ramadanfestes 1428 n. H. haben 138 muslimische Theologen und Wissenschaftler mit dem Motto "Unsere unsterblichen Seelen stehen auf dem Spiel" einen offenen Brief an Papst Benedikt XVI. und die religiösen Führer evangelisch-protestantischer, orthodoxer und katholischer Christenheit gesendet.
Zur Einführung ihres Schreibens schrieben sie: "Unsere unsterblichen Seelen stehen auf dem Spiel! Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Barmherzigen! Ein gemeinsames Wort zwischen uns und Ihnen! Muslime und Christen gemeinsam stellen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Ohne Frieden zwischen diesen beiden religiösen Gemeinschaften kann es keinen wirklichen Frieden in der Welt geben. Die Zukunft der Welt hängt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen ab.
Die Basis für diesen Frieden und dieses gegenseitige Verständnis ist bereits gegeben. Sie ist Teil der Grundprinzipien beider Glaubensüberzeugungen: Liebe den einen Gott und liebe deinen Nächsten. Diese Prinzipien finden sich immer wieder in den heiligen Texten des Islam und des Christentums. Die Einzigkeit Gottes, die Notwendigkeit, ihn zu lieben und die Notwendigkeit der Liebe zum Nächsten ist daher eine gemeinsame Basis für den Islam und das Christentum.“ (Auszug aus dem Brief von 138 muslimischen Gelehrten an die Christenheit vom 13. Oktober 2007.)
Der Vortrag des renommierten Islamwissenschaftlers Dr. Alboga befasst sich mit dem Zusammenleben von Muslimen und Christen. Dr. Alboga stammt aus einer türkischen Gastarbeiterfamilie, 1982 begann er ein Germanistikstudium und studierte von 1984 bis 1990 an der Universität Göttingen Islamwissenschaften, Publizistik, Kommunikationswissenschaften und Osmanistik-Altaistik. 2012 wurde er an der Universität Heidelberg promoviert. Bereits 2004 wechselte er in die Dialogabteilung der DiTiB-Zentrale in Köln und wurde Referatsleiter für interkulturelle und interreligiöse Begegnung, außerdem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsch-Türkische Integrationsstudien und Mitglied der deutschen Islamkonferenz sowie des Integrationsgipfels.
Der Vortrag soll die in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen lebenden Muslime und Christen zu einem gemeinsamen Dialog zusammenbringen. Gerade vor dem Fastenmonat Ramadan, der immer wieder aufflammenden Diskussion über die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland, im Schatten der gescheiterten Dialoge zwischen Zentralrat der Muslime und AfD sowie den muslimfeindlichen Bürgerbewegungen in Deutschland scheint ein konstruktiver Dialog zwischen den Religionen umso dringender. Diese Möglichkeit wird am 31. Mai um 19 Uhr im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen gegeben. Der Vortrag wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“; der Eintritt ist frei.
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