Fighting Farmers wollen in die Erfolgsspur zurückfinden
American Football: Montabaur ist am Samstag auswärts gefordert. Cool Down? Teamhuddle? Feedback der Coaches? Als am Sonntag der große Regen kam, ging mit ihm auch die gewohnte Routine. Schnell die Klamotten aus der Teamzone ins Trockene bringen. Unterm Dach Schutz suchen vor dem Unwetter. Und wenn möglich die Kabine meiden, denn da feierten die Albershausen Crusaders gerade lautstark ihren Sieg.
Montabaur. Früher als gewohnt gingen die Spieler in den Minuten nach dem Spitzenspiel ihre eigenen Wege. So hatte jeder Zeit, das 7:20 für sich zu verdauen. US-Linebacker Tim Edmonds etwa schaute erst noch im Catering-Zelt nach dem Rechten und ging dann seelenruhig, den Helm noch auf dem Kopf, durch den Starkregen. Hatte was von einer gespenstischen Unwetter-Szene aus einem Kinostreifen. Der Film davor, mit Albershausen und Montabaur in den Hauptrollen, war schnell analysiert: „Was wir nächste Woche abstellen müssen? Das ist einfach“, sagte Headcoach Sebastian Haas. „Wir müssen Strafen und Fehler vermeiden. Da hatten wir von beidem mehr als genug gegen die Crusaders.“ Nächste Woche, das ist Samstag. Sechs Tage nach dem Spitzenspiel gegen Albershausen reisen die Fighting Farmers Montabaur in der Regionalliga Mitte zu den Darmstadt Diamonds. Die Partie im Bürgerpark Nord beginnt um 17 Uhr.
„Wir haben das Spiel gegen den Meisterschaftsfavoriten sehr lange offen gehalten und hatten absolut die Chance, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Haas mit zwei Tagen Abstand. „Es gibt also auch positive Dinge, die wir für die verbleibenden vier Spiel mitnehmen werden.“ Gleichwohl sagt auch Haas, dass diese Niederlage bitter war. „Ganz ehrlich, das hat uns alle mitgenommen – Spieler wie Coaches. Aber das ist doch auch verständlich. Du spielst gegen den Spitzenreiter und siehst deine Chance auf eine Überraschung, bist bis ins letzte Quarter voll im Geschäft. Wenn du eine solche Partie dann noch verlierst, dann steckst du das natürlich nicht einfach so weg.“
Zu viele Strafen – sei es nach Foulspielen oder wegen Unkonzentriertheiten – hatten in einem Spiel, in dem es keine Yards zu verschenken gibt, zu viele Yards gekostet. Wenn obendrein auf der Gegenseite die derzeit stärkste Mannschaft der Liga steht, dann schüttelt man solche negativen Erlebnisse nicht einfach ab und geht beim nächsten Drive wieder auf das Feld, als sei nichts gewesen.
Mit Beginn der neuen Trainingswoche ist das jedoch abgehakt, der Fokus gehört nun exklusiv dem nächsten Gegner. Und mit dem hat man beim Hinspiel ja sehr gute Erfahrungen gemacht, als man Darmstadt in Montabaur mit 20:0 klar besiegte. „Dennoch: Das wird in Darmstadt jetzt wieder ein ganz neues Spiel“, warnt Haas. „Die Diamonds haben sich zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert, was auch der Sieg gegen Mainz unterstreicht. Wir müssen von Anfang bis Ende hellwach sein, wenn wir den Erfolg aus dem Hinspiel wiederholen wollen.“
Dass man mit einem Sieg weiter im Rennen um einen Play-off-Platz bleiben würde und es womöglich auf das direkte Duell mit Holzgerlingen ankommen könnte, ist rein rechnerisch zwar richtig, interessiert Haas aber nicht die Bohne. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Jetzt haben wir erstmal Darmstadt vor der Nase und diese Aufgabe wird schwer genug.“
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