Ein neues, altes Klavier für Einheimische und Flüchtlinge
So eine Spende gibt’s nicht alle Tage: Ein Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde Montabaur schenkt dem Dekanat Selters ein Klavier – ein schönes, altes „Bell“. Allerdings soll das etwa 80 Jahre alte Instrument nicht nur hübsch anzuschauen sein, sondern einen Zweck erfüllen: Künftig wird es den Zusammenkünften der Jugendkirche Way to J und das Begegnungscafé „Treff. International“ eine besondere Note verleihen – auch wenn es vorher noch in Schuss gebracht werden muss.
Selters. Denn im Moment klingt das Instrument eher nach einem wildem Saloon-Klavier denn nach dem eleganten Salon-Piano, das es mal war – und wieder werden soll: „Obwohl es technisch in Ordnung und weitestgehend unbeschädigt ist, müsste es dringend gestimmt und nachreguliert werden“, sagt Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum. Das Budget dafür ist freilich überschaubar, und deshalb hofft er, dass sich Menschen finden, die die Instandsetzung des Klaviers mit einer Spende unterstützen: „Ein wertvolles Instrument wie dieses wollen wir entsprechend würdigen, in dem wir es vernünftig aufarbeiten lassen.“
Natürlich nicht nur, um dem Piano etwas Gutes zu tun. Sondern auch den vielen Besuchern des Begegnungscafés „Treff. International“, bei dem Einheimische und Flüchtlinge jeden ersten Donnerstag im Monat einen gemeinsamen Nachmittag verbringen. „Musik ist eine Sprache, die jeder Mensch versteht – egal, woher er oder sie kommt“, meint Jugendpfarrer Werner Schleifenbaum. „Und wir haben nicht nur etliche talentierte Musiker im Dekanat. Für viele unserer ausländischen Besucher spielt Musik eine immens wichtige Rolle. Einige von ihnen haben zur Eröffnung des Cafés ihre Handtrommeln mitgebracht und einfach drauf losgespielt. Ich freue mich schon auf die spontanen Mini-Konzerte, die bei dem Begegnungscafé sicher entstehen.“
Auch wenn das Café mal Pause hat, kommt das alte „Bell“ zum Einsatz. Schließlich treffen sich die Mitglieder der Jugendkirche Way to J jeden Donnerstagabend zum Klönen, Beten – und zum Singen, erzählt Schleifenbaum: „Wir haben ein paar Leute in unseren Reihen, die prima Klavier spielen und sich schon drauf freuen, endlich in die Tasten hauen zu können.“
Zusatz: Wer die Restaurierung des Klaviers unterstützen möchte, kann das gerne tun. Die Bankverbindung: Sparkasse Westerwald-Sieg, IBAN: DE38 5735 1030 0002 0290 23, BIC: MALADE51AKI. Als Verwendungszweck bitte „5298.1190.01.2200 – Klavierspende“ angeben.
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