Unternehmen kostengünstig mit Energie selbst versorgen
Energie – einkaufen oder selber machen? Diese Frage beschäftigte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Unternehmerfrühstücks. Unter dem Titel „Versorge sich wer kann! Auf dem Weg zum energieautarken Unternehmen“ hatten die Wirtschaftsförderung des Westerwaldkreises und das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz zur Firma "MANN Naturenergie" in Langenbach bei Kirburg eingeladen.
Langenbach. Die Eigenversorgung mit Strom und Wärme in Betrieben lohnt sich – so die zentrale Botschaft der Referenten. Im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Klimaschutz gewinnen alternative Versorgungskonzepte basierend auf erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung. Erfolgreiche Praxisbeispiele auch im Westerwald zeigen, dass der Weg zu mehr Energieautarkie für viele Unternehmen machbar ist. Förderprogramme des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz helfen dabei.
Dr. Ralf Engelmann von der Energieagentur Rheinland-Pfalz präsentierte Kosteneinsparpotenziale durch den Verbrauch des Solarstroms vor Ort. Er machte deutlich, dass steigende Strombezugspreise und sinkende Anschaffungs- beziehungsweise Betriebskosten für Photovoltaikanlagen den Solarstrom in den vergangenen Jahren finanziell attraktiv gemacht haben. Aufgrund der gefallenen Einspeisevergütung für Solarstrom rentiert sich eine Anlage heute vor allem dann, wenn der Eigenverbrauch des selbstproduzierten Stroms relativ hoch ist. „Es hat ein Paradigmenwechsel im Bereich Photovoltaik stattgefunden“, beschrieb Engelmann die Entwicklung: „Wurden früher so große Anlagen wie möglich installiert, sollten die Anlagen heute am besten optimal auf den Strombedarf des Unternehmens angepasst sein.“
Über aktuelle Fördermöglichkeiten von Bund und Land zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbare Energien in Unternehmen, wie zum Beispiel Solarthermie, Biomasse und Geothermie, informierte im Anschluss Peter Müller von der Energieagentur. Er stellte die besondere Relevanz von Energieeinsparung und -effizienz auf dem Weg zum sich größtenteils selbstversorgenden Unternehmen heraus.
Von seinen praktischen Erfahrungen berichtete Gastgeber Markus Mann. Das Familienunternehmen Mann Naturenergie deckt einen Großteil des betrieblichen Energiebedarfs an Strom und Wärme selbst. Mann betonte die positiven Effekte einer größeren Energieautarkie in Bezug auf die Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit von Preisentwicklungen fossiler Energieträger wie beispielsweise Öl, Gas und Kohle.
Landrat Achim Schwickert stellte die Bedeutung erneuerbarer Energien für die Stärkung der regionalen Wertschöpfung heraus. Energie, die im Westerwald gewonnen wird, müsse nicht importiert werden. Die Ausgaben für die Strom- und Wärmeerzeugung kämen somit vor allem den Unternehmen und Menschen der Region zu Gute.
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