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Nachricht vom 04.08.2016    

Das Verkehrschaos in Unnau hat mittlerweile begonnen

Behördlich angeordnete Umleitungen über mehrere Wochen finden keine Zustimmung der Verkehrsteilnehmer. Einfachere Regelungen sind nach Meinung der betroffenen Pendler ohne großen Aufwand möglich gewesen. Beispielsweise bei der L 293 zwischen Unnau und Korb, wo den Verkehrsteilnehmern einiges zugemutet wird.

Die L 293 in Korb - dort wo die Vollsperrung beginnt –ermöglicht keine kürzere „Umleitung“ nach Unnau, die behördlich über Kirburg, Bölsberg und Stangenrod oder die Nistertalstraße über Nistertal (Erbach) „verordnet“ wurde. Fotos: Reinhard Panthel

Unnau. Die Fahrbahnerneuerung der L 293 zwischen Unnau und dem Ortsteil Korb hat für mehrere Wochen nicht nur eine Vollsperrung zur Folge, sondern es werden den Pendlern in diesem Bereich auch kilometerlange Umleitungen zugemutet. Noch weniger Verständnis haben die Verkehrsteilnehmer für die vertane Chance der Behörde, um den Unfall-Schwerpunkt „am Wegweiser“ – Einmündung der Kreisstraße 61 in die vorfahrtsberechtigte Landesstraße L 293 - im Rahmen der Ausbaumaßnahme zu entschärfen. Ohne großen Aufwand wäre eine Kreisellösung oder gar eine noch kostengünstigere Stoppschild-Variante sinnvoll gewesen.

Nach dem Hinweis durch einen eifrigen „Kurier-Leser“ fand eine Ortsbesichtigung statt und führte zu dem Ergebnis, dass man die für diese Planung zuständige Verkehrsbehörde und deren „einsame Entscheidung“ kaum Verständnis aufbringen kann. Zunächst wird der Straßenbelag der bisherigen L 293 „nur aufgefräst“ und dann mit einer neuen Teerdecke um einige Zentimeter höher gelegt. Ob die Anbindungen von Feld- oder Radwegen „nahtlos“ erfolgt, das bleibt abzuwarten.

Natürlich sind Straßenbauarbeiten bei Vollsperrungen leichter und ungehinderter durchführbar, ob aber die angeordnete Dauer der Vollsperrungen für die Ausbauarbeiten so viel Zeit in Anspruch nehmen muss, ist nicht in jedem Fall nachvollziehbar.

Das größte Handicap ist und bleibt offensichtlich die dringend notwendige, aber nicht angeordnete Neuregelung des Einmündungsbereiches der K 61 in die Landesstraße L 293. Hier hätte – nachweisbar durch die Polizeistatistik begründet – eine sinnvolle Lösung des Problems im Zusammenhang mit der derzeitigen Ausbaumaßnahme bereinigt werden können. Obwohl diese einzig richtige Lösung schon vor Jahren vom Landesamt für Mobilität in Diez selbst angedacht und vorgeschlagen worden ist, machen sich die heute Verantwortlichen darüber offensichtlich keine Gedanken mehr, die den bekannten Unfallschwerpunkt beseitigen könnten. Repa

Dazu ein Kommentar von Reinhard Panthel
Werden Planungen dieser Art angeordnet und auch abgestimmt?
Es gibt viele Dinge in der Politik, die die „normalen Bürger“ nicht mehr verstehen. Der „normale Menschenverstand“ ist den unbedarften Bürgern jedoch noch nicht abhanden gekommen. Und deshalb sind Fragen nach dem „Warum“ oft verständlich und auch berechtigt. Mangelnde Aufklärung seitens der Behörden vor Beginn der Maßnahme ist oft schuld an einer gewissen Missstimmung gegenüber Behörden.



Wenn der Landesbetrieb Mobilität in Diez derzeit so viele Vollsperrungen „ohne Rücksicht auf Verluste“ zeitgleich anordnet, dann verstehe das, wer will. Wenn ein Unnauer Bürger, der jetzt wochenlang unter den „angeordneten Umleitungen“ zeitlich und finanziell zu leiden hat und der dann 27 Verkehrsschilder im Ortsbereich zählt, die ein Parken auf den vorgegebenen Umleitungsstrecken verbieten, dann ist Kopfschütteln erlaubt. Wenn man einen „befahrbaren Feldweg“ als Umleitung für ein paar Tage nicht nutzen darf, weil die notwendige Fahrbahnbreite für den Begegnungsverkehr aus Sicht der Behörde nicht ausreicht, dann hätte man das den ortskundigen Einwohnern selbst überlassen können. Die jetzigen Nutzer „auf eigene Gefahr“ gehen das Risiko trotzdem ein, von der Polizei oder eifrigen Mitbürgern angezeigt zu werden. Im Winterbetrieb kommt es auch oft zu Situationen, die ein gegenseitiges Rücksichtnehmen erfordern. Fehlende Fahrbahnmarkierungen, die bis jetzt hilfreich waren, einfach weg zu lassen, weil die Fahrbahnbreite nicht den Vorschriften entspricht, dadurch wird die Straße für die Autofahrer aber auch nicht sicherer und übersichtlicher.

Wie soll sich ein Bürger verhalten, wenn die gewählten Volksvertreter nicht dafür sorgen, dass alle Entscheidungen zum Wohle der Bürger getroffen werden? Warum schalten sich die Bürgermeister der betroffenen Region nicht ein, wenn solche „Anordnungen“ auf berechtigtes Unverständnis der Menschen hoffen, die die Länge der Vollsperrungen und kilometerlange Umleitungen unnötig lange erdulden müssen?


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