Sankt Laurentius Nentershausen wird zur Baustelle
Wenn Pfarrverwalter Franz-Heinrich Lomberg am kommenden Sonntag in Nentershausen zum Ende des Kirmeshochamtes den Abschlusssegen spendet, dann wird das für längere Zeit der letzte Segen in der St. Laurentius-Kirche gewesen sein. Wohl bis Juni 2017 müssen die Katholiken auf Gottesdienste im markanten Gotteshaus der Westerwaldgemeinde verzichten, denn schon am Mittwoch nach der Kirmes in Nentershausen wird das Gebäude geräumt.
Nentershausen. Grund dafür ist die Innenrenovierung und Instandhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes, die anschließend durchgeführt wird.
Bereits um die Jahrtausendwende herum gab es erste Gedankenspiele den Neugotikbau zu renovieren. Erste kleinere Freilegungsproben im gesamten Kirchenraum förderten im Jahr 2000 Elemente der ursprünglichen Kirchenausmalung zu Tage, wie sie bis in die 1950er und 60er Jahre Bestand hatte. Mit der Innenrenovierung im Jahr 1954 sowie einem neuen Anstrich mit Dispersionsfarbe im Jahr 1967 mussten die schmuckvollen Ornamente und Bemalungen der Laurentius-Kirche seinerzeit allerdings Platz machen für das heutige Erscheinungsbild.
Pünktlich zum 150. Weihetag des im August 1867 von Bischof Peter Joseph Blum geweihten Gotteshauses im Jahr 2017 soll der Großteil der ursprünglichen Kirchenausmalung nun allerdings wiederhergestellt werden. Dass es überhaupt zur Innenrenovierung des Gotteshauses kommt, ist der unermüdlichen Arbeit des 2004 gegründeten Freundes- und Förderkreis St. Laurentius Kirche Nentershausen um den Vorsitzenden Alfred Lenz sowie dessen Mitstreitern Hans Josef Bersch und Norbert Noll zu verdanken. Nachdem die Pläne der Renovierung Anfang des Jahrtausends auch aus finanziellen Gründen zunächst verworfen wurden, wurde im Hintergrund beharrlich an einer Lösung gearbeitet, um den Kirchenbau doch noch restaurieren zu können. Konkret in die Planungen der jetzigen Maßnahmen eingestiegen wurde vor gut vier Jahren. An erster Stelle stand in diesem Zeitraum vor allem die Frage der Finanzierung des hohen sechsstelligen Betrags für die Gesamtmaßnahme, der nun unter anderem von der Kirchengemeinde, dem Förderverein der Laurentius-Kirche, der Ortsgemeinde, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz sowie dem Bistum Limburg getragen wird.
Zwei komplette Musterachsen, die zum einem im Kirchenraum und zum anderen auf der Empore von Restaurator Stefan Klöckner aus Biebergemünd bei Kassel und seinem Team bereits freigelegt wurden, geben einen ersten Eindruck, wie die Pfarrkirche in Nentershausen Mitte des nächsten Jahres ausschauen wird. Konkret geplant ist nun ein ganzheitliches Renovierungskonzept unter Berücksichtigung der gut erhaltenen neugotischen Ausstattung, die noch nahezu komplett aus der Entstehungszeit stammt. So soll eine Neufassung der Kirche unter Beibehaltung der freigelegten, sehr gut erhaltenen Ölmalereien, eine Rekonstruktion der Chorbogenleibung sowie der Rankenmalereien um die Kirchenfenster erfolgen. Außerdem soll nach derzeitigem Stande zu mindestens ein Feld der ursprünglichen Sockelmalerei rekonstruiert und die Feuchtigkeitsschäden an den Wand- und Gewölbeflächen beseitigt werden. Die in den 1950er Jahren entstandenen Malereien des Nentershäusers Josef Klaus, der unter anderem einen aus dem Himmel emporsteigenden Jesus ins Gewölbesegel über dem Chorbogen malte, sollen unterdessen erhalten bleiben.
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Konkret begonnen wird mit der eigentlichen Innenrenovierung und Instandhaltung Ende August/Anfang September. Zuvor ist die Kirchengemeinde auf viele freiwillige Helfer angewiesen, die beim Ausräumen der Kirche helfen. Ein entsprechendes Infoblatt zu den Terminen, an denen Hilfe benötigt wird, wird in Nentershausen an die Haushalte verteilt. So werden beispielweise am Samstag, 20. August, die Kirchenbänke ausgeräumt und in einer örtlichen Industriehalle zwischengelagert. Geht es nach den Verantwortlichen sind die Maßnahmen in der Laurentius-Kirche im Mai 2017 abgeschlossen. Zum großen Jubiläumswochenende rund um Fronleichnam im Juni 2017, wo das 150. Kirchenjubiläum sowie das 1175-jährige Ortsbestehen gefeiert werden, ist die Wiedereröffnung des Gotteshauses geplant. Für den Gottesdienstbesuch müssen die Katholiken aus Nentershausen bis dahin auf die umliegenden Gemeinden ausweichen. Aeg
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