„Burgund-Gourmet-Tour“ begeisterte Franzosen und Deutsche
Ob es wohl Menschen auf dieser Welt gibt, denen es jetzt noch besser geht als uns? Diese Frage stellten sich die Radsportler der „Equipe France“ auf jeder der sieben Etappen ihrer „Burgund-Gourmet-Tour“. Denn herrliches Sommerwetter in toller Landschaft mit Einblicken in Kultur und touristische Sehenswürdigkeiten waren einzigartig. Und das zusammen mit wechselnden Radsportfreunden aus verschiedenen Partnerstädten in Verbindung mit altersgemäßem Radsport. Sollte es wirklich auf diesem Planeten etwas noch Schöneres geben?
Montabaur/Nassau. Egal wie, die Radler der sich aus Mitgliedern der RSG Montabaur und des RSV Oranien Nassau zusammensetzenden Equipe genossen jeden Tag. Und ein guter Burgunderwein oder ein aus dem Westerwald mitgebrachtes Brauereierzeugnis steigerten bei den Frankereichliebhabern die Lebensfreude und ließ die Anstrengungen der jeweils etwa 120 Kilometer langen Sonnen-Etappen vergessen.
Wen das noch nicht überzeugt hatte, der konnte der Gastfreundschaft in den besuchten Partnerstädten nicht wiederstehen. So waren die ersten drei Tage in der Wirgeser Partnerstadt Montchanin an Herzlichkeit kaum zu übertreffen. Tagsüber mit den dortigen Radsportfreunden im Sattel, warteten am Abend jeweils viele begeisterte Mitglieder des dortigen „Comite de Jumelage“ mit ihrer Chefin Mariette Baillard auf die Radler, um sie bei einer Grillfete mit Köstlichkeiten zu bewirten. Die Vorsitzende meinte: „Ihr werdet sehen, in Burgund schmeckt alles noch etwas besser!“ Ein mehr als gelungener Auftakt nach Ankunft in Montchanin war ein Empfang von Vertretern der Stadt und des Comites im Rathaus und einem sich anschließenden Stehempfang mit Abendessen in einem benachbarten Hotel.
Nächstes Ziel war mitten im Grünen ein in der Nähe von Dijon zu einer Herberge umgebauter mittelalterlicher Bauernhof im Herzen von Burgund. Dort warteten schon einige Radler aus der Montabaurer Partnerstadt Tonnerre, um den Freunden aus dem Westerwald und von der Lahn in weiteren vier Etappen die Reize der Bourgogne zu zeigen. Dabei wurde auch zweimal die Stadt Semur besucht, die Partnerstadt von Höhr-Grenzhausen. Wunderschön auch ein Empfang im mittelalterlichen Städtchen Autun, wo die Equipe im Rathaus mit Kir und Kuchen begrüßt wurde. „Ihr müsst unbedingt wieder kommen und dann aber einige Tage bleiben“, forderte die Vertreterin der Stadt in ihrer Begrüßungsrede.
Leider bleibt oft nicht genug Zeit, um die vielen touristischen und kulturellen Höhepunkte auf den einzelnen Etappen ausführlich zu würdigen. Aber unter anderem die Abtei Fontenay, das Chateau de Bussy Rebutin (benannt nach einem Freigeist seiner Zeit) und die eindrucksvolle Basilika in Paray le Monial wurden besichtigt.
Der letzte Tag war dann ganz der Stadt Tonnerre gewidmet. Dies in der Hoffnung, die schon seit Jahrzehnten bestehenden Kontakte zu den dortigen Radsportfreunden aufzufrischen. Dafür konnte es kaum einen besseren Rahmen geben als die „Domaine de l`Abbaye dui Petit Quince“. Eine Führung und anschließend ein leckeres Mahl mit edelsten Weinen aus der Bourgogne begeisterten.
Für die dortigen Radsportfreunde und deren Verein „AS Tonnerre“ würdigte dabei Michel Cudel in einer Ansprache die Verdienste der Anwesenden um die deutsch-französische Freundschaft. Der aus Burgund stammende und in Daubach wohnende Organisator der Rundfahrt, Jean Garnier, meinte dazu: „Durch Eurokrise, Terror und Rechtspopulismus ist die deutsch-französische Achse einer besonderen Bewährung ausgesetzt. Dazu wollen wir etwas beitragen“, so Garnier. Für die „Equipe France“ dankte Uli Schmidt (Horbach) allen Gastgebern und appellierte an die Menschen in beiden Ländern: „Wir haben die Verantwortung das Erreichte zu bewahren und nicht im Erreichten zu verharren“.
Im kommenden Jahr begeht die Equipe ein wohl auch bundesweit seltenes Jubiläum: vom 3. bis 12. Juni 2017 soll die 50. deutsch-französische Radsportbegegnung in acht Etappen von Nassau an der Lahn über fast 1.200 Kilometer bis nach Pont-Chateau in der Bretagne führen. Die Planungen für diesen absoluten Höhepunkt in dann 40 Jahren laufen bereits. Infos gerne unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
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