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Nachricht vom 30.08.2016    

Vernissage: Karl Heinrich Zunn - Aus Heimat wird Kunst

Zahlreiche Gäste, darunter auch Stadtbürgermeister Raimund Scharwat, zeigten sich bei der Ausstellungseröffnung 'Aus Heimat wird Kunst' in Sims Werkstatt, dem Kunstkabinett der Buchhandlung Lang in Rennerod, tief beeindruckt vom Werk des Künstlers Karl Heinrich Zunn und seinem ganz persönlichen Blick auf die Westerwälder Landschaft. In Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Westerburg, namentlich Dieter Kaiser, sind erstmals reproduzierte sowie Originalbleistift- und Federzeichnungen des Malers zu sehen.

Nachfahren Zunns im Gespräch mit Dieter Kaiser. Fotos: Veranstalter

Rennerod. Mehr als 50 Jahren nach dem Tode Karl Heinrich Zunns erwacht sein zeichnerisches Werk aus dem "Dornröschenschlaf" und stellt sich mit dieser Retrospektive zum ersten Mal der Öffentlichkeit.

Unzählige Dorf- und Stadtansichten von Zunn finden sich als Illustrationen in heimischen Publikationen und Kalenderblättern und die zahlreichen Postkartenansichten zeugen von einem zahlenmäßig gigantischen Werk. Umso verwunderlicher, dass eine Würdigung dieses Oeuvres dem Maler zeitlebens nicht zuteil wurde. Vergleichbar mit dem mittlerweile international bekannten Westerwälder Fotografen August Sander aus Herdorf, suchte Zunn sein Atelier im Freien - er studierte das natürliche Licht, die besondere und typische Atmosphäre der Westerwälder Höhenzüge und ihrer Dörfer und Kleinstädte und skizzierte sie vor Ort.

Bezaubernd die Sorgfalt in der Zeichnung und der spannungsvolle Dialog mit dem Betrachter, wunderbar nachvollziehbar in der Bleistiftzeichnung 'Sommertag'. Durch gekonnte Strichführung und Schattierung konstruiert Zunn charakteristische Sichtweisen des Westerwaldes - wenige zielsicher gesetzte Striche, stilisierte Bäume und Büsche lenken den Blick auf den wesentlichen Inhalt der Zeichnung.

Bereits in der Romantik entwickelte sich in der Kunst eine tief empfundene Beziehung zur Natur. Der Blick in die Natur wurde zum Blick in den Spiegel der individuellen Seele und die Landschaftskunst zum sichtbaren Ausdruck des Inneren. Sie etablierte sich zur zentralen Gattung, insbesondere im Medium der Zeichnung, eine Technik die auch der frühere Pfarrer von Liebenscheid und Bad Marienberg meisterhaft beherrschte.



Die Laudatio des in Dillenburg aufgewachsenen Künstlers hielt Dieter Kaiser mit einem informativen und unterhaltsamen Einblick in den Lebenslauf und die Arbeitsweise des Malers. Zur Freude konnte er am Eröffnungsabend sogar direkte Nachfahren von Karl Heinrich Zunn begrüßen, die von weit her zur Würdigung ihres Großvaters nach Rennerod gekommen waren.

Ambitioniert will diese erste Retrospektive diesen fast 'vergessenen' Zeichner in das Rampenlicht der Öffentlichkeit holen und ihm damit einen sichtbaren Platz in der heimischen Kunstgeschichte geben und vielleicht bisher unbeachtete Originale wiederfinden. Während und auch nach der Ausstellung werden alle Anregungen und Dokumente, die zur Vervollständigung des Werkes von Karl Heinrich Zunn beitragen, in der Buchhandlung Lang in Rennerod gesammelt. Wer eine Originalzeichnung oder sogar ein Gemälde von Karl Heinrich Zunn besitzt, kann sich jederzeit auch nach der Ausstellung beim Antiquariat Lang in Rennerod melden.

Aus Heimat wird Kunst. Perfektion und Melancholie im zeichnerischen Werk von Karl Heinrich Zunn (1893 - 1964). Sims Werkstatt, Kunstkabinett der Buchhandlung Lang, Hauptstrasse 71, 56477 Rennerod. Telefon 02664 / 227.

Ausstellungsdauer bis 30. Oktober 2016.



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