„Lachen lernen in Marzhausen“ hieß das Motto
Ein aufgelockerter Nachmittag sorgte im Dorfgemeinschaftshaus für gute Unterhaltung. Profis und Amateure boten ein unterhaltsames Programm. Sketche am laufenden Band und virtuose Musikdarbietungen wechselten einander ab.
Marzhausen. Während sich in den Nachbarstädten hauptberufliche Kulturbeauftragte um ein vielfältiges und anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm bemühen, zeigten die Amateure und Laiendarsteller in Marzhausen, dass man auch kostengünstig für gute Unterhaltung garantieren kann. Wohltuend die Begeisterung der Akteure und vor allen Dingen das Engagement vieler Kinder und Jugendlicher, die zum Erfolg eines erlebnisreiches Nachmittagsprogramms führten.
Eine virtuosen Akkordeon-Interpretin, der es spontan gelang die Blicke der Zuhörer auf sich zu ziehen und die mit ihrem Spiel faszinierte, das bereitete Scarlett Christmann aus Nisterau keine Schwierigkeit. Mit ihren „tanzenden Fingern“ auf der Klaviatur des italienischen Spitzen-Instrumentes sorgte sie für ein aufmerksames und dankbares Publikum. Zu Beginn gekonnt begleitet von Linda Stephan mit ihrer Konzertflöte. Später begleitete sie die Chöre einfühlsam am E-Piano.
Birgit Keil aus Kroppach, die sieben Chöre leitet und sich auch in Marzhausen mit dem Chor gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen in die Herzen der begeisterten Zuhörer sang, wurde zum Schluss der Veranstaltung besonders gedankt. Ihr Sohn Darius Keil wurde mehrfach gefordert, um mit seinem Schlagzeug den richtigen Takt anzugeben. Selbst die Kleinsten der Chorkinder gaben ihr Bestes und Eltern und Großeltern strahlten in den Zuhörerreihen um die Wette. Die Auswahl der dargebotenen Stücke entsprach während des dreistündigen Programms dem Geschmack des Publikums.
Ivonne Thiel-Schmitz, selbst aktive Sängerin, übernahm den Part der Ansagerin und verstand es ausgezeichnet nicht nur die jeweils nächste Darbietung der einzelnen Sketche zu kommentieren, sondern auch um Spenden zu werben. So war auch der Erlös dieser Veranstaltung für einen guten Zweck bestimmt.
Ute Stephan und ihr Kinderchor überraschten. Die kleinen und kleinsten Akteure brachten Lieder zu Gehör, die zuvor lange Probezeiten erforderten. „Nackidei“ und das Auto von Lucio“ werden noch lange nachklingen. Weil es im Jugendchor auch bekannte Stücke wie „Biene Maja“ oder „vielen Dank für die Blumen“ von Udo Jürgens zu hören waren, dauerte es nicht lange, bis ein Mitsingen und rhythmisches Klatschen hörbar wurde. Und immer wieder zwischen den einzelnen Auftritten künstlerisch wertvolle Darbietungen von Scarlett Christmann, von denen man einfach nicht genug bekommen konnte.
„Sketche am laufenden Band“, gekonnt dargeboten von „Könnern ihres Fachs“ strapazierten die Lachmuskeln. Büttenreden zur Karnevalszeit hätten keinen höheren Stellenwert für gute Stimmung erzielen können. Man kann das gar nicht alles aufzählen, denn die optische Wirkung von dem Gezeigten ist mit Worten nicht nachvollziehbar. Die beiden Omas, die das Gestern und das Heute spielerisch verglichen und dazu die idealen Requisiten mitbrachten, ließen erkennen, dass es den Darstellern selbst genauso viel Spaß bereitete, wie den Zuschauern.
Der problematische Umtausch einer gebrauchten Unterhose wurde ebenso spannend in Szene gesetzt, wie „früher und heute“, bei der es um kosmetische Handlungen im Laufe der Zeit ging. Fast peinlich die Aufforderung des Arztes (Cornelia) und der Patientin (Schwester Ute Krieger), die der Anweisung „Ausziehen!“, folgte und zum Schluss nur fragen wollte, ob der Arzt wieder – wie im Vorjahr – die Einkellerungs-Kartoffeln aus Kundert haben wollte. Die beiden Naturtalente aus Kundert sind Erfolge gewohnt und überzeugten auch diesmal. Selbst beim Standesamt Kroppach (mit dem Standesbeamten Uwe Hoffmann) gab es was zu lachen. Nicht weniger witzig ihr Auftritt als glückliches Hochzeitspaar, bei dem Elfriede Schneider als Pfarrer überzeugte.
Als Opa (Eckhard Heuzeroth) und Oma (Jenny Seibert) es noch einmal versuchen wollten und sie schließlich einwilligte, erklang das Abklatschen und hörbare „backe, backe, Kuchen“ nur noch als Lachnummer. Danach blieb genug Zeit und bei Kaffee und Kuchen auszuspannen und über die Fähigkeiten der örtlich bekannten Interpreten noch einmal lautstark und herzhaft zu lachen. repa
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