Pläne für die Hachenburger Moschee vorgestellt
Reges Interesse an der Vorstellung der Baupläne für das „Kulturzentrum“ der Ditib in Hachenburg-Altstadt. Eine öffentliche Diskussion über die Islamische Gemeinde und ihre Ziele ließ Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig nicht zu.
Hachenburg. Eine gewisse Neugier der Öffentlichkeit an den Plänen der DITIB, die in Hachenburg-Altstadt ein Grundstück erworben hat und dort an der Adolf-Kolping-Straße eine Moschee bauen möchte, war nicht zu übersehen und zu überhören. Politische Gruppierungen verschiedener Richtungen und auch interessierte Bürger aus der Stadt Hachenburg, wollten Antworten auf ihre Fragen zum geplanten Moscheebau haben. Doch von Anfang an ließ Stadtbürgermeister Röttig keinen Zweifel aufkommen, dass er an diesem Abend keine Grundsatzdiskussion über die islamische Gemeinde zulassen werde, sondern es gehe ausschließlich um die Vorstellung der Baupläne der geplanten Moschee.
Das mit dem Bauvorhaben beauftragte Planungsbüro Seelbach und Schäfer nutzte die Gelegenheit, um den Versammelten im Großen Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung die Planungsskizzen zu erläutern. Fortan wurde nicht über eine Moschee, sondern nur noch von einer Kultur- und Begegnungsstätte gesprochen. Die gesamten Planungsvorlagen entsprächen den gesetzlichen Bestimmungen der bestehenden Bebauungspläne der Stadt Hachenburg. Der Planer zeigte die Größe der einzelnen Räumlichkeiten und deren Nutzungsmöglichkeiten des gradlinigen Gebäudes auf.
Insgesamt gibt es nach dem Willen der islamischen Gemeinde ein schlichtes Gebäude mit 532 Quadratmetern Nutzfläche auf insgesamt zwei Etagen. Grenzabstände gegenüber benachbarten Grundstückseigentümern würden selbstverständlich eingehalten und auch die vorgesehene Begrünung befände sich im Einklang mit der Natur.
Als sich plötzlich eine vermummte Aktivistin zu Wort meldete, dauerte es nicht lange, bis Stadtbürgermeister Röttig ganz souverän klarstellte, dass er nicht mit Leuten reden würde, deren Gesicht er nicht erkennen könne. Die offenkundig als Provokation gedachte Maskerade dauerte nicht lange. Obwohl zu Beginn der Versammlung eine Debatte ausgeschlossen wurde, ließ Röttig einige Fragen zu. „Wer steckt dahinter, welche Ziele werden verfolgt?“ Fragen, auf die es – wie angekündigt - keine Antworten gab. Ortsvorsteherin Anne Nink berichtete über die guten nachbarschaftliche Beziehungen mit Andersgläubigen und wies darauf hin, dass alle Sorgen und Bedenken der Bevölkerung berücksichtigt würden. Sie betonte erneut, dass diese Vorstellung der Pläne auf freiwilliger Basis der islamischen Gemeinde stattfinde. Gegen den Vorwurf aus dem Publikum, dass die Stadt Hachenburg die Bebauungspläne für die DITIB passend gemacht hätte, wehrten sich einige Stadtratsmitglieder. Der angesprochene Bebauungsplan bestehe seit 2004, als noch niemand an den Bau einer Moschee gedacht hätte.
Die Landesvorsitzende der DITIB Rheinland-Pfalz legte Wert auf die Feststellung, dass alle entstehenden Kosten von der islamischen Gemeinde selbst aufgebracht werden. „Es gibt in Hachenburg 160 Mitglieder der Religionsgemeinde“, antwortete Röttig auf eine entsprechende Frage. Auch die Frage aus dem Publikum: „Wie oft wird die Moschee täglich genutzt?“, konnte von der Landesvorsitzenden beantwortet werden. „Fünf mal am Tag soll gebetet werden und zu welcher Uhrzeit, das entscheide der Stand der Sonne“. Bevor weitere Fragen zugelassen wurden, schloss Karl-Wilhelm Röttig die Versammlung und eröffnete wenig später eine öffentliche Stadtratssitzung. repa
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