Begegnungsraum in Westerburg eröffnet
Knapp 50 Menschen drängten sich zur Eröffnung in den kleinen Versammlungsraum des neuen Begegnungstreffs „Drei Welten“ am Marktplatz 10 in Westerburg. Hier sollen sich künftig Flüchtlinge und Einheimische treffen und miteinander in Kontakt kommen können. Seit einem Jahr ist das Projekt „Integrationsnavigator“ in der Verbandsgemeinde Westerburg aktiv.
Westerburg. Darin engagieren sich rund 70 Ehrenamtliche in der Arbeit für und mit Flüchtlingen. Sie helfen bei Sprachkursen, der Integration in den neuen Alltag und bei Orientierung mit Behörden, Schulen oder anderen Institutionen.
Im Zuge dieser Arbeit sei immer deutlicher geworden, dass ein Raum fehle, indem sich die Flüchtlinge, die oftmals unter Isolation leiden, auf neutralem Boden treffen können, um Zeit miteinander und mit Einheimischen zu verbringen, berichtete Wilfried Kehr, der Leiter des Diakonischen Werks im Westerwaldkreis. Daher sei, mit finanzieller Hilfe des Flüchtlingsfonds der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Begegnungsraum in zentraler Lage auf dem Marktplatz in Westerburg geschaffen worden. Zur Verfügung stehen nun ein Versammlungsraum, ein Internetraum mit drei Computerarbeitsplätzen, ein Büro für Beratungsangebote, Küche und Toilettenraum. Renoviert wurden die Räume von Flüchtlingen und Ehrenamtlichen gemeinsam. Der Begegnungsraum „Drei Welten“ soll Information, Integration und Internetnutzung ermöglichen. Durch die Internetzugänge haben die Flüchtlinge einen besseren Zugang zu wichtigen Informationen, wie der Kontakt zu Behörden und Informationen in ihrer Heimatsprache.
Johanna Kunz, die das Projekt „Integrationsnavigator“ für Diakonie und Verbandsgemeinde leitet, wies auf weitere Möglichkeiten hin, die der Begegnungstreff bietet. In Zukunft können auch kreative, gesellschaftliche und Bildungsangebote wie Hausaufgabenhilfe, gemeinsames Kochen, Frühstückstreffs für Frauen, Näh- oder Malkurse oder Schachspielen etabliert werden. Weitere Ideen seien erwünscht. „Möge aus der einen Welt der Flüchtlinge und aus der anderen Welt der Einheimischen hier eine gemeinsame Welt entstehen“, wünschte Johanna Kunz dem Begegnungsraum „Drei Welten“.
Die Ansprachen von Wilfried Kehr und Johanna Kunz wurden von dem gebürtigen Libanesen Abdallah Ali Hatoum, der seit 35 Jahren in Deutschland lebt, ins Arabische übersetzt. Als Gäste bei der Eröffnung grüßten der Westerburger Verbandsbürgermeister Gerhard Loos und Gabriele Frenz-Ferger aus dem Westerburger Stadtrat. Loos betonte, die immer gute und verlässliche Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk als Träger des Begegnungsraums und wünschte allen, die sich darin begegnen, viele neue Kontakte, die für Ehrenamtliche und Flüchtlinge hilfreich sein mögen.
Geöffnet ist der Begegnungsraum „Drei Welten“ auf dem Marktplatz 10 in Westerburg derzeit dienstags und donnerstags nachmittags von 15:30 Uhr bis 18 Uhr. (shg)
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