Einführungsgottesdienst von Evelin Talmon in Ransbach-Baumbach
Die Evangelische Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach-Hilgert hat eine neue Pfarrerin: Evelin Talmon tritt die Nachfolge Helmut Sachers an und ist nun mit einem Gottesdienst in ihren Dienst im Westerwald eingeführt worden. Die neue Pfarrerin will einen behutsamen Weg mit Gott einschlagen.
Ransbach-Baumbach. Dass Evelin Talmon heute im Talar vor einer Kirchengemeinde steht, hätte sie sich vor einigen Jahren sicher noch nicht vorstellen können. Denn die Pfarrerin kam über Umwege zu ihrem jetzigen Beruf. Sie begann zwar mit einem Theologiestudium, wechselte dann jedoch in die Agrarwissenschaften. Doch die Theologie ließ sie nicht los, und so kam es, dass sie ihr Studium 2006 wieder aufnahm – und heute im Kannenbäckerland Gottes Wort verkündet.
Hinter Evelin Talmon liegt also ein Weg mit verschlungenen Pfaden. Ein Bibelvers aus dem Johannesevangelium begleitet sie indes seit Jahren: „Das Licht leuchtet in der Finsternis“. „Eine Stelle, die Ihnen immer wichtig war. Sie lassen sich in einen Dienst ordinieren, in dem Sie die Aufgabe haben, von diesem Licht – von Jesus Christus – zu erzählen. Auch, wenn es im Alltag manchmal finster ist“, sagt Pröpstin Annegret Puttkammer, die Evelin Talmon in der Evangelischen Kirche Ransbach-Baumbach in den Dienst einführt. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Licht umleuchtet, Auswege weist, Kraft gibt und gute Gedanken schenkt. Nehmen Sie sich Zeit dafür, sich von Jesus Christus anstrahlen zu lassen. Denn nur so können Sie selbst dieses göttliche Licht ausstrahlen.“
In ihrer ersten Predigt geht Evelin Talmon indes auf drei Arten ein, wie jeder Mensch die Welt ein Stück heller machen kann: mit Gerechtigkeit, Freundlichkeit und dem behutsamen Gehen mit Gott. Drei Ratschläge, die der Prophet Micha im Alten Testament gibt; die für die Pfarrerin aber zeitlos sind. „Gott traut es uns zu, so zu leben, dass es gut ist. Und uns für Menschen einzusetzen, die aus der Gemeinschaft ausgegrenzt sind.“ Das gehört für sie zur gelebten Gerechtigkeit dazu. Die von Micha genannte Freundlichkeit bezeichnet Evelin Talmon als „Kitt der Gesellschaft“; als eine Bereicherung des Lebens, ohne die die Gerechtigkeit schnell hart und unbarmherzig wird. Und schließlich spricht sie über das behutsame Gehen mit Gott – eine Gangart, die für sie nichts mit Anstrengung oder mit religiösen Höchstleistungen zu tun hat. „Die Nachfolge Jesu soll nicht gnaden- oder rücksichtslos, sondern behutsam und besonnen sein“, sagt sie in ihrer Predigt. Eine wohltuende Einstellung, die sich Evelin Talmon auch in Ransbach-Baumbach-Hilgert bewahren möchte: „Gebe Gott uns das Gespür dafür, wann für Gerechtigkeit, Freundlichkeit und das behutsame Gehen mit Gott die rechte Zeit ist.“ (bon)
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