Themenweg Montabaurer Mären eröffnet
Das ist ja sagenhaft! In der Verbandsgemeinde Montabaur lädt der neue Themenweg „Montabäurer Mären“ Wanderer zu wahrlich sagenhaften Erlebnissen ein. Die neue Tour der Märchen, Mythen und Sagen aus dem südlichen Westerwald wurde jetzt feierlich eröffnet und kann ab sofort erwandert und erlesen werden.
Montabaur. Der Weg
Auf der 22 Kilometer langen Strecke von Nentershausen nach Montabaur erläutern insgesamt 17 einheitlich gestaltete Erzähltafeln alte Mythen und Sagen aus der Region in unterhaltsamen Texten. Damit wird der Wanderweg gleichsam zum Märchenbuch; die Wanderung zur Märchenstunde. Die Erzähltafeln sind entlang der Wanderstrecke immer dort angebracht, wo der Überlieferung nach der Schauplatz der jeweiligen Geschichte war. Märchen aus der Gegend um Montabaur – Montabäurer Mären. So kann man unterwegs edle Junker oder kühne Schatzgräber treffen, vor dem garstigen Murkelmännchen jedoch sollte man sich in Acht nehmen. Neben den Erzähltafeln finden sich in Nentershausen am Marktplatz und in Montabaur am ICE-Bahnhof große Portaltafeln mit Übersichtskarten, die den Einstieg in die Tour markieren.
Das Projekt
Die Idee zu den „Montabäurer Mären“ stammt von der Kommunikationsdesignerin Carolin Nebgen aus Montabaur. Sie hatte das Projekt „Sagenhafter Westerwald“ im Rahmen ihres Studiums als Bachelor-Arbeit entworfen. Insgesamt umfasst es über 500 Sagen, Mythen und Märchen, die zu 21 konzipierten Wandertouren im gesamten Westerwald gehören. Mit den „Montabäurer Mären“ hat Carolin Nebgen jetzt das Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information Montabaur realisiert. Ihre erste Begegnung mit der Sagenwelt ihrer Heimat schreibt sie dem Zufall zu, der ihr ein altes Sagenbuch in die Hände spielte. Aber dann hat es sie gepackt: „Es ist so viel um uns herum passiert, von dem ich bislang nichts wusste. In meiner Generation spielen die alten Geschichten aus der Heimat keine Rolle. Das wollte ich ändern“, beschreibt die 26-Jährige ihr Ziel.
Mit den Wanderwegen und den dazugehörigen Medien möchte sie die Sagenwelt erlebbar machen, mit der modernen Welt verknüpfen. So hat Carolin Nebgen neben den Tafeln für den Wanderweg auch einen Wanderflyer, T-Shirts und eine eigene Homepage www.sagenhafter-westerwald.de gestaltet. Noch in Arbeit ist ein Booklet mit Informationen über den Tourenverlauf und kurzen Ausschnitten aus den Sagen; auch Konzepte für ein Sagenquiz für Kinder und eine Krimiwanderung für Erwachsene liegen schon vor. Bei der Realisierung des Themenwegs „Montabäurer Mären“ haben außerdem mitgewirkt der Westerwald-Verein, der die Streckenführung maßgeblich mit erarbeitet hat, sowie die Firma mantomedia, die die Beschilderungskomponenten befestigt hat. Die Verbandsgemeinde Montabaur hat rund 12.000 Euro in die neue touristische Attraktion investiert.
Die Eröffnung
Herbstlich frisch war es, als sich Bürgermeister Edmund Schaaf in Nentershausen auf den Weg machte, um die erste Etappe der „Montabäurer Mären“ bis zur Wüstung Oberisselbach zu erwandern. Mit dabei waren Carolin Nebgen und ihr Mann René Ehlert, die Tourismusbeauftragte Karin Maas, Astrid Sturm vom Westerwald-Verein sowie Vertreter der Ortsgemeinde Nentershausen, der Stadt Montabaur und des Verbandsgemeinderates.
Mitten im Wald hatte das Team der „Studentenmühle“ aus Nomborn ein Picknick für die Wanderer gerichtet. Bürgermeister Schaaf nutzte die Gelegenheit, allen am Projekt Beteiligten zu danken: „Wir setzen derlei Ideen im Rahmen unserer Tourismusförderung um. Aber die Attraktionen werden auch von den Einheimische gerne angenommen und tragen zu einer besseren Lebensqualität in unserer Region bei.“ Karin Maas betonte, dass die Verbandsgemeinde Montabaur mit den „Montabäurer Mären“ voll im Trend liege: „Die Hinwendung zu regionalen, ja lokalen Themen, die Verwendung von Dialekt-Sprache und Verbindung von Wandern und Erleben sind gerade sehr angesagt in der heimische Tourismusbranche.“ Die Zusammenarbeit mit Carolin Nebgen, dem Westerwald-Verein, der Firma mantomedia sowie den beteiligten Ortsgemeinden habe bestens geklappt: „Es hat einfach Spaß gemacht“. Diesen Spaß wünschte sie dann auch allen Märchen-Wanderern.
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