Apfelwanderung in Molsberg verzeichnete viele Teilnehmer
Der Herbst zeigt sich in der Natur in seinen bunten Farben. Zu den „Farbklecksen“ in der Natur zählen auch die vielen Obstbäume auf den Streuobstwiesen mit ihren unzähligen Sorten von Äpfeln und Birnen.
Molsberg. Streuobstwiesen sind aber auch eine der sorten- und artenreichsten Lebensräume unserer Heimat. Seit vielen Jahren sorgt nun die Will und Liselott Masgeik-Stiftung mit unzähligen Veranstaltungen, dass das Wissen um diesen Lebensraum an einen großen Kreis an Interessierten weitergegeben wird. Neuestes Beispiel hierfür ist die dritte Streuobstwiesenveranstaltung in diesem Jahr, zu der sich 20 interessierte Teilnehmer am Rande von Molsberg eingefunden haben.
Bei der ersten Veranstaltung in diesem Jahr ging es um die Tier- und Pflanzenwelt der Molsberger Streuobstwiesen und im Rahmen der 900-Jahrfeier von Molsberg hatten die Besucher die Möglichkeit auf dem Molsberger Markt, am Stand der Stiftung, Nisthilfen für die Streuobstwiesenbewohner zu basteln. Nun stand die letzte Veranstaltung für dieses Jahr an, die zum Thema die Sortenvielfalt auf den Molsberger Streuobstwiesen hatte.
Eingeladen zu dieser Wanderung wurde nun von Seiten der Stiftung der Diplom-Ökologe Richard Dahlem von der Stiftung „Natur und Umwelt – ëmwelt- Hëllef fir d'Natur“ aus Luxemburg, der zu den bekanntesten Pomologen (Obstbaumkundler) in Westdeutschland und Luxemburg gehört. Mit der Einladung für die Teilnehmer an dieser Wanderung ging gleichzeitig die Aufforderung, Obst aus dem eigenen Besitz mitzubringen um dieses von Richard Dahlem bestimmen zu lassen.
Und die Teilnehmer hatten viele der über 300 im Westerwald zu findenden Apfel- und Birnensorten dabei. So gingen bereits zu Beginn Äpfel wie die Goldparmäne, der Rote Eiserapfel, Kaiser Wilhelm oder der Rheinische Winterrambur als typische Westerwälder Apfelsorten durch die Hände des Experten. Da dieses Jahr ein außerordentlich gutes Birnenjahr im Westerwald ist, konnten im weiteren Verlauf etliche Birnen wie beispielsweise die „Köstliche von Charneux“ die „Gute Luise“ oder die „Boscs Flaschenbirne“ probiert und begutachtet werden. Auf einer Ausgleichsfläche der Verbandsgemeinde Wallmerod fand die Gruppe um Richard Dahlem seltene Sorten, wie den „Hammerstein“ oder den „Gestreiften Matapfel“ – eine hessische Lokalsorte aus dem Jahr 2010.
Der „Kuhfuß“ oder die „Osnabrücker Renette“ sowie die Westerwälder Lokalsorte des „Mauerapfels“ waren weitere seltene Sorten, zu denen Richard Dahlem stets interessante Informationen parat hatte. So stellte Dahlem zunächst die Erkennungsmerkmale jedes einzelnen Apfels oder Birne vor, bevor er weitere Details über die Herkunftsgebiete und Historie, die Verbreitung und natürlich die Lagerfähigkeit, den Geschmack und Verwendung der einzelnen Sorten berichtete. Nach drei kurzweiligen Stunden bedankte sich Philipp Schiefenhövel im Namen der Masgeik-Stiftung und den Teilnehmern bei Richard Dahlem für die professionelle Leitung und allen apfel- und birnenbegeisterten Teilnehmern für ihr Kommen.
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