In Hachenburger Geriatrieabteilung investiert
Der Freundes- und Förderkreis des DRK Krankenhaus Hachenburg investiert über 30.000 Euro in den Neuaufbau der geriatrischen Abteilung. Mitgliedergewinnung und Spender aus der Region werden forciert.
Hachenburg. Die Jahreshauptversammlung begann mit einer Besichtigung der geriatrischen Station. „Was ist Altersmedizin?“ Das wollten die über 40 Mitglieder, die zur Besichtigung ins DRK Krankenhaus Hachenburg gekommen sind, wissen.
Dr. med. Jürgen Bludau (Chefarzt Geriatrie), Dr. med. Karl-Wilhelm Christian (Chefarzt Anästhesie) und Klaus Peter Weber (Leitender Arzt Alterstraumatologie) erklärten den Besuchern die Vorteile der kontinuierlichen Betreuung durch ein Team verschiedener Fachdisziplinen, Pflegekräften und Therapeuten auf einer Station. Die geriatrische Komplextherapie rundet die Behandlung ab, so dass eine auf den Patienten abgestimmte Behandlung vom Notfall bis zur wohnortnahen geriatrischen Therapie „aus einer Hand“ erfolgt.
Ziel sei es die operative Versorgung älterer verletzter Menschen (Alterstraumatologie) und die Behandlung von Begleit- und Grunderkrankungen (Geriatrie) durch umfangreiche Physio- und Ergotherapie sowie Reduzierung von Medikamenten zu erreichen. Diese Kombination, das heißt die Patienten im Gesamtbild ihrer Erkrankungen zu behandeln (darunter zählen auch demente Patienten) und sie in das häusliche Umfeld – ohne Reha - zu entlassen, bieten nur wenige Kliniken in Rheinland-Pfalz an. Der Erhalt und die Wiederherstellung der Selbsthilfefähigkeit der Patienten gehören zum Kernthema. Neben der medizinischen Versorgung trägt die spürbare Herzlichkeit der Ärzte und des Pflegepersonals zur Genesung bei.
Um die Arbeit der Abteilung weiter zu unterstützen, hat der Vorstand des Fördervereins der Anschaffung eines Multifunktionsgerätes zur Muskelmessung zugestimmt. Mit diesem werden alle Muskelpartien des Körpers gescannt und der Ist-Zustand sowie Zustand nach Therapie digital dargestellt. Auch für Mitarbeiter des Krankenhauses wird dieses Gerät zur Gesundheitsprävention genutzt. So kann jeder gezielt die geschwächte Muskulatur trainieren, die verantwortlich für Kopf- und Rückenschmerzen sein kann. Die Abteilung Gyn/Geburtshilfe wird ebenfalls gefördert. Dr. Karl-Wilhelm Christian, Chefarzt der Anästhesie erläutert, warum eine Punktionshilfe für Neugeborene so wichtig ist. Nicht nur ältere Menschen sondern auch der Nachwuchs liege ihm am Herzen, so Dr. Christian. Weiterhin wird der Förderverein Gelder für die Anschaffung einer elektrischen Milchpumpe zur Verfügung stellen.
Schatzmeister Axel Käß berichtete über ein stabil steigendes Beitrags- und Spendenaufkommen. Ziel sei die Gewinnung von Firmenmitgliedern und Großspendern, denn ein Krankenhaus vor Ort ist für Firmen und deren Mitarbeiter enorm wichtig.
Der kaufmännische Direktor Jürgen Ecker gab einen Einblick in die positive Leistungsentwicklung, verwies aber auch auf eine deutliche Kostensteigerung durch die neuen Fachdisziplinen und gesetzliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel Mehrleistungsabschlag, Investitionen in neue Strukturen), die das Krankenhaus in diesem Jahr besonders treffen. Als kurzfristige Ziele nannte er unter anderem die 24-Stunden-Bereitschaft im Katheterlabor, die für Anfang 2017 angestrebt wird. Außerdem konnte Ecker den Mitgliedern den neuen Leitenden Arzt für Mikrochirurgie, Prof. Dr. Hans-Georg Höllerhage vorstellen, der ab 6. Oktober seine Tätigkeit im Krankenhaus Hachenburg aufgenommen hat. Seine Praxis für Neurochirurgie wird am 24. Oktober am Krankenhaus Hachenburg eröffnet.
Der stellvertretende Vorsitzende Peter Klöckner, Mitglied im Kuratorium, bezieht Stellung zu den Entwicklungen im DRK Krankenhaus Hachenburg. In diesem Zusammenhang betont er die Zukunftsfähigkeit des Standortes Hachenburg, die durch die erfolgten Umstrukturierungen gewährleistet sei. Er betonte die kurzen Wege der Patienten zum Haus und Ansprechpartner vor Ort, die den Standort Hachenburg rechtfertigen. Hauptziel sei es, die Patientenversorgung auch wirtschaftlich auf den richtigen Weg zu bringen.
So können Firmen, Privatpersonen und Mitarbeiter den Verein unterstützen:
• https://www.facebook.com/Foerderverein.DRK.Krankenhaus.Hachenburg/
• Mitglied werden oder spenden (Infos unter www.foerderverein-krankenhaus-hachenburg.de)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!