Weihnachten im Schuhkarton
Auch in diesem Jahr werden sich in Montabaur rund 30 Helferinnen und Helfer wieder für die gute Sache ins Zeug legen: Zum sechsten Mal organisiert ein Team um Claudia Seemann von der Evangelischen Kirchengemeinde „Weihnachten im Schuhkarton“ in der Kreisstadt. Das Team freut sich auf Geschenke, die bedürftigen Kindern eine Freude machen.
Westerwaldkreis. Zwei Tage lang machen die Ehrenamtlichen Hunderte von Päckchen reisefertig, damit die bunten Weihnachtsgrüße sicher und rechtzeitig bei bedürftigen Kindern in Ländern wie Bulgarien, Rumänien oder der Mongolei ankommen. Montabaur ist derjenige Ort im Westerwald, in dem es die meisten Annahmestellen für das Projekt gibt.
2015 hatte das Westerwälder Team von „Weihnachten im Schuhkarton“ freilich weniger zu tun als im Jahr zuvor: Im vergangenen Winter ging die Zahl der in der Region abgegebenen Pakete für Kinder in Not zum ersten Mal seit sechs Jahren zurück und lag bei 619 gegenüber 694 im Jahr 2014. Für Koordinatorin Claudia Seemann eine logische Entwicklung: „Im vergangenen Jahr stand das Thema Flüchtlinge besonders im Fokus, und viele Menschen haben sich völlig zurecht entschieden, ihre Hilfe und ihr Engagement ganz auf diesen Bereich zu konzentrieren.“ Diesmal werden die Zahlen aber wieder steigen, glaubt Claudia Seemann und hofft, dass bis zum Annahmeschluss am 15. November mehr als 700 Pakete eingehen.
Mitmachen kann bei dem Projekt übrigens jede und jeder. Alles, was man braucht, ist ein Schuhkarton, der mit weihnachtlichem Papier beklebt und mit kleinen Geschenken gefüllt wird. „Die Aufgabe der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist es vor allem, den Inhalt der Kartons zu überprüfen. Denn leider gibt es je nach Land recht strenge Einfuhrvorschriften, die uns dazu zwingen, manche gut gemeinten Artikel auszusortieren“, sagt Claudia Seemann. Dazu gehören zum Beispiel defekte Gegenstände oder gebrauchte Kleidung, Lebensmittel wie Kekse; Seife, Kriegsspielzeug, scharfe oder spitze Gegenstände, Süßigkeiten mit Gelierstoffen oder Literatur. Erlaubt sind hingegen Dinge wie neue Schals, Mützen, Socken, Pullover, Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Waschlappen, Spielzeuge, Süßigkeiten mit ausreichendem Haltbarkeitsdatum oder Schulsachen. Außerdem empfehlen die Helfer, acht Euro in den Karton zu legen. „Das Geld hilft, die doch recht hohen Transportkosten der Pakete in die Zielländer stemmen zu können“, erklärt Claudia Seemann.
In Montabaur können die Pakete bis zum 15. November an folgenden Orten abgegeben werden: im Pfarrhaus der Ev. Kirchengemeinde (Koblenzer Straße 5); Friedericke Bender, Nordring 46, 56424 Staudt, Telefon 02602-9187400; DAK Gesundheit (Steinweg 34); Bioladen Montabaur (Steinweg 38).
Eine Übersicht über sämtliche Annahmestellen im Westerwald gibt's im Internet unter www.geschenke-der-hoffnung.org. Weitere Infos bei Claudia Seemann unter Telefon 02602/90922. Eine detaillierte Packanleitung samt Video findet sich auf der Homepage der Ev. Kirchengemeinde unter www.evki-montabaur.de. (bon)
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