Bündnis Klimaschutz Mittelrhein lobt die VG Hachenburg
Das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein ist ein Zusammenschluss von über 15 Verbänden, die in der Region im Klima -und Naturschutz tätig sind. Mit einer 134 Kilometer langen Klimatour am Mittelrhein und im Westerwald hat das Bündnis auf die Bedeutung des nächsten Klimagipfels in Marrakesch hingewiesen. In einer zehntägigen Tour, möglichst CO2-frei, also mit E-Autos und E-Bikes, wurden Klimaschutzaktivitäten angefahren und besichtigt.
Hachenburg. Die Verbandsgemeinde Hachenburg konnte dabei einige vorbildliche Projekte vorstellen. Werkleiter Marco Dörner gab zunächst einen Überblick über die Schwerpunkte, wie das Nahwärmenetz, mehrere Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung, die energetische Sanierung des Löwenbades und weiterer Gebäude der Verbandsgemeinde.
Die Heizzentrale des Nahwärmenetzes beeindruckte die Teilnehmer genauso wie der Solarpark, bei dem die VG-Werke eine Beteiligung anstreben. Bei der Besichtigung der Kläranlage Hachenburg wurde erklärt, dass hier das selbsterzeugte Klärgas den größten Teil der Energieversorgung gewährleistet.
Besonders interessant war die Vorstellung des Klimaschutzkonzeptes der VG. Es wird in den nächsten Jahren zur erheblichen Energieeinsparung führen und damit zur Minderung der Klimagase beitragen. Bei der Erstellung haben auch engagierte Bürger mitgewirkt, schließlich soll nicht nur der Energieverbrauch in den kommunalen Gebäuden reduziert werden, auch alle privaten Gebäudebesitzer können und müssen Energie und Kosten sparen. Um alle Maßnahmen zu koordinieren, soll bei den Werken die Stelle einer Klimaschutzmanagerin beziehungsweise eines Klimaschutzmanagers geschaffen werden.
Der Sprecher des Bündnisses Klimaschutz, Egbert Bialk, selbst aktiv im Stadtrat Koblenz, lobte die Vorbildfunktion der VG Hachenburg. Es werde beispielhaft gezeigt, wie Kommunen zum Klimaschutz beitragen können.
Ziel ist es, durch alle derzeit geplante Maßnahmen, einschließlich der privaten, langfristig etwa 72. 000 Tonnen Kohlendioxyd in der VG Hachenburg pro Jahr einzusparen. Wie ein Teilnehmer darstellte, bestünde in der VG die Chance, die gleiche Menge zusätzlich und vergleichsweise kurzfristig einzusparen durch den Bau von etwa 7 bis 10 Windrädern auf der Höhe zwischen Hattert und Steinebach. Das scheitert zur Zeit allerdings an Artenschutzproblemen, weil die Flugroute eines Schwarzstorches Vorrang hat.
Im Klimaschutz Tätige befürchten generell, dass die notwendige Erzeugung von erneuerbarer Energie nicht möglich ist. Die für die großräumige Flächenausweisung zuständige Regionalplanung hat zum Beispiel nur ein Zehntel der erforderlichen Fläche ausgewiesen; aus Naturschutzgründen in der VG Hachenburg trotz Windhöffigkeit überhaupt keine Flächen.
Dass man aber durch gezielte Ausgleichsmaßnahmen den Naturhaushalt verbessern kann, bestätigte Helmut Kempf als Bürgermeister der Ortsgemeinde Mündersbach. Hier ist als Ausgleich für den Windpark Hartenfelser Kopf ein hochwertiges Naturschutzgebiet entstanden. Die Teilnehmer an der Klimatour dankten für die vielen Informationen und wünschten der VG Hachenburg viele Nachahmer.
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