Von Farben und Menschen
Ausdrucksstarke Typen, explodierende Formen und Farben, sensible Momentaufnahmen, Experimentierlust: Das sind die Stichworte zur derzeitigen Ausstellung von Margit Goeltzer in der Galerie der Hachenburger Westerwald Bank. Die Künstlerin aus Bad Marienberg zeigt 30 Arbeiten der letzten Jahre, unter anderem solche, die sie für das Bonner Frauenmusuem gefertigt hat.
Hachenburg. Sie lässt sich nicht in eine bestimmte Schublade einordnen, will keine Klischees oder die Geschmäcker anderer bedienen: Für die Bad Marienberger Malerin Margit Goeltzer gibt es eine Prämisse, von der sie nicht abweicht: „Ich male, weil es mir Spaß macht und was mir Spaß macht.“ Sie will experimentieren, abwechslungsreich arbeiten, inhaltlich wie technisch. Dekorative Auftragskunst? Das kann sie, das macht sie. Solche Arbeiten finden sich in manchem Unternehmen und mancher Institution, zieren Vorstandsbüros oder Eingangshallen. Doch sich deshalb für einen bestimmten Stil oder eine Technik zu entscheiden, das ist nicht ihre Sache. Gegensätze und Abwechslung seien es, die in der Kombination Aufmerksamkeit erzeugen.
Mal unnahbar, mal beschwingt
Eine aktuelle Auswahl ihres Schaffens zeigt die Westerwald Bank in der Galerie ihrer Hachenburger Hauptgeschäftsstelle. 30 Arbeiten werden dort unter dem Titel „Von Farben und Menschen“ gezeigt. Und sie kommen an, wie der Hachenburger Marktbereichsleiter der Westerwald Bank, Stephan Zorn, berichtet: „Schon in den ersten Tagen gab es nur positive Rückmeldungen von Kollegen und Gästen.“ Nicht bloße Porträts begegnen dem Besucher hier, sondern ausdrucksstarke Typen, meist Frauen-Motive, sensible Momentaufnahmen, collagenartige Kompositionen mit symbolischer Tiefe, Öl- und Acrylarbeiten: hier sehr fein und detailliert ausgearbeitete Gesichts- und Charakterzüge, mal unnahbar, mal beschwingt, vielleicht unsicher oder nachdenklich, dort großzügiger und flächig gearbeitete abstrakte Farb- und Formexplosionen, die die Experimentierlust am freien Spiel von Farben, Formen und Strukturen deutlich macht.
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Coco Chanel wartet am Eingang
Dass Margit Goeltzer Formen und Farben zu kombinieren versteht und in ihren Arbeiten auch mit Glamour und modischer Eleganz spielt, kommt nicht von ungefähr, hat sie doch in Düsseldorf und Paris eine Ausbildung zur Modedesignerin absolviert, eigene Kollektionen entworfen. Ein Hauptstudium Malerei an der Europäischen Kunstakademie Trier und zahlreiche Fortbildungen im In- und Ausland bei renommierten Dozenten schufen dann die Grundlagen dafür, dass sie heute auf eine lange Reihe von Einzel- und Gruppen-Ausstellungen sowie Ausstellungsbeiträge weit über die Region hinaus blickt. Unter anderem hat sie in den letzten Jahren mehrfach Beiträge für das Bonner Frauenmuseum erarbeitet, sich hierzu in Ausschreibungen durchgesetzt, zum Beispiel für die Ausstellungen „Work & Women“, die Pionierinnen und Meilensteine der Frauenarbeit unter die Lupe nimmt, oder „Moneta“ über Frauen und Geld in Geschichte und Gegenwart. Hierfür entstand beispielsweise Goeltzers Arbeit „Coco Chanel“ - noch einmal ein Wechselspiel von Kunst und Mode. Der entschlossene, vielleicht auch arrogante Blick der weltberühmten Unternehmerin und Stil-Ikone trifft den Besucher gleich am Eingang der Galerie in der Westerwald Bank.
Die Ausstellung läuft bis Ende März 2017 und kann zu den üblichen Öffnungszeiten der Westerwald Bank in Hachenburg (Neumarkt 1 - 5) besucht werden.
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