Ein Report von Ausgrabungen und Hintergründen
Morimond könnte man übersetzen mit „stirb der Welt“. In Wirklichkeit entwickelte sich diese Stätte im Departement Haute-Marne bald nach seiner Gründung vor genau 900 Jahren zu einem politischen, wirtschaftlichen und intellektuellen Zentrum. Europas Jugend war gerade von einer religiösen Erregung fieberhaft erfasst worden. Morimond bot dazu eine spezifische Interpretation an nach dem Muster der Reform von Cîteaux.
Montabaur. Nahe der Reichsgrenze war die Mönchsgemeinde zweisprachig und betrieb die Verbreitung zisterziensischer Ideen über den ganzen Kontinent. Von ihren Basen am Rhein ging schließlich die oft militante Kolonisierung des slawischen Ostens aus. Revolution und Napoleon hinterließen ein Trümmerfeld.
Dr. Hermann Josef Roth aus Montabaur war dabei, als man im Schutt nach Spuren suchte, darunter nach dem Grab des brillanten Weltchronisten Otto von Freising († 1158). Als junger Mann war Otto in Morimond Mönch geworden, bald aber zum Bischof von Freising berufen. Nicht zuletzt durch seinen Neffen Kaiser Barbarossa geriet er in die hohe Politik. Auf einer Reise starb er in Morimond, wo er einst eingetreten war und wo er bis zur französischen Revolution eine Grabstätte besaß.
Was die Forscher in der heutigen Ruine umtrieb und was dabei herauskam, erzählt und zeigt der nunmehr letzte Teilnehmer an den Ausgrabungen unter dem Titel Morimond – Drehpunkt deutsch-französischer Beziehungen im Mittelalter.
Veranstalter: Deutsch-Französische Gesellschaft Montabaur, DLR-Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Bahnhofstraße 32. Termin: Sonntag, 4. Dezember, um 15 Uhr.
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