Größtes Lego-Modell von Han-Solo-Raumschiff in Hachenburg
Schon bald startet ein neuer Film-Ableger der Star-Wars-Filmreihe in den Kinos. In Hachenburg erhalten die Besucher einen zusätzlichen Bonus zu ihrem Ticket. Fans von Han Solo und Lego dürfte das Herz aufgehen.
Hachenburg/Roth. “Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.” Gerd Drebitz aus Roth bei Hamm brauchte gar nicht erst einen Mentor wie Jedi-Meister Yoda, um seine Motivation anzustacheln. Und Motivation, die hatte der 53jährige Tischler definitiv zur Genüge in den vergangenen zwei Jahren angesichts des Projekts, das er sich vorgenommen hatte. Mit 35.000 Lego-Steinen baute Drebitz eines der bekanntesten Raumschiffe der Populärkultur zusammen: den Millenium Falken des Star-Wars-Charakters Han Solo. 1,24 Meter breit und 1,83 Meter lang ist die Nachbildung in Hachenburg. Laut Drebitz ist sein Falken-Modell noch größer als das, welches im Legoland Billund, Dänemark, ausgestellt ist.
Damit handelt es sich laut dem Erbauer um das größte Lego-Modell des Falken weltweit. Noch drei Wochen wird es zu bestaunen sein. Und die Ausdauer des Tischlers scheint sich gelohnt zu haben. An diesem Abend herrscht eher weniger Publikumsbetrieb im Hachenburger Kino Cinexx. Das Verhalten der wenigen Besucher gibt allerdings einen ersten Vorgeschmack, auf die Anziehungskraft des Ausstellungsstücks im Eingangsbereich neben der Kasse. Staunende Blicke und Handykameras wollen das scheibenähnliche graue Objekt einfangen. Kein Wunder. Star Wars und Lego – eine unschlagbare Kombination, wenn es darum geht, die Massen zu begeistern, ob Alt oder Jung.
Die Popularität von Krieg der Sterne hatte erst vor knapp einem Jahr einen kräftigen Schub erhalten, als mit „Erwachen der Macht“ eine neue Filmtrilogie gestartet wurde. Ab 15. Dezember wird mit „Rogue One" schon ein cineastischer Ableger aus dem Star-Wars-Universium das Interesse an dem Filmuniversium am Leben halten. Der Lego-Falke wird dann natürlich immer noch im Cinexx-Foyer aufgebäumt sein.
Eine der ersten Fragen, die sich beim Betrachten stellt: Wie lange braucht man, um einzig mit Lego-Steinen so werkgetreu eines der wohl bekanntesten Raumschiffe der Populärkultur nachzubauen? Zwei Jahre hat Drebitz den eigentlich als Mehrzweckraum angedachten Raum im Familienhaus in Beschlag genommen. Für ihn war es das erste selbstgebaute Modell überhaupt. Bis vor zwei Jahren sammelte er lediglich Lego-Modelle, immerhin 1.300 bis dato.
Die Hälfte der Steinchen hatte er noch selbst auf Lager, den Rest musste er deutschlandweit einkaufen. Kein leichtes Unterfangen. Schließlich werden die kleinen grauen Steinchen in dem entsprechenden Farbton seit acht Jahren gar nicht mehr produziert. Der Grauton der neueren Lego-Elemente hätten laut Drebitz eher zu einem Sternenzerstörer des Film-Imperiums gepasst. Zudem brauche der Falke nun mal einen gewissen Retro-Look.
Vor allem die linke Gondel stellte die Geduld des Tischlers auf die Probe. Ungefähr 100 Mal musste Hand angelegt werden bis es passte. Und die Radarschüssel musste ebenfalls immer wieder auseinander gebaut werden. „Nur“ vier Wochen brauchte der Lego-Bauer für das Cockpit. Und selbst an die werkgetreue Beleuchtung hat Drebitz gedacht. Mehrere Stromkreisläufe wurden integriert. Nicht zu vergessen die eingebaute Rauchanlage. Und klar: Die Rampe des Lastenaufzugs mittschiffs an der Unterseite lässt sich natürlich mechanisch ausfahren. Insgesamt stehen rund 3.500 Euro vor dem Betrachter.
Hinzu kommt der zeitliche Aspekt: Etliche Wochenenden und Nächte musste Drebitz aufopfern, auch wenn er dieses Wort so nie gebrauchen würde. „Meine Frau war tolerant“, gibt der 53-Jährige zu. Doch sie selbst scheint ebenso dem Star-Wars-Virus verfallen zu sein, wie sie gegenüber dem Kurier sagt. Als die Originalfilme damals im Kino liefen, wollte sie die gleichen Locken wie Prinzessin Leia. So zeichnet sich die beruflich als Öffentlichkeitsarbeiterin tätige Ehefrau auch für die Infotafeln zuständig, die vor dem Modell aufgebaut sind.
Doch wieso gerade der Falke? Für Drebitz selbst war Han Solo der Held seiner Teenager-Zeit. Und außerdem: „Können Sie mir ein anderes Modell von solcher Schönheit nennen?“, antwortet der Erbauer dem Reporter auf die entsprechende Frage. Was mit dem Lego-Falken passiert nach den drei Wochen? Drebitz gibt sich bedeckt und kann momentan lediglich sagen: „Es wäre schade, wenn er in einem Keller verschwindet.“ (ddp)
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