Mogendorfer baut eine Schule in Tansania
Eigentlich ist es Wahnsinn, was sich Eberhard Ströder zumutet. Seit Jahren reist der 75-Jährige nach Afrika und setzt in Tansania Projekte um, die den Menschen vor Ort helfen. Projekte, für die die Bezeichnung „ehrgeizig“ oft untertrieben ist. Gerade eben hat er mit Helfern einen Kindergarten auf die Beine gestellt, und als nächstes plant er, eine Schule zu bauen. Doch wer Eberhard Ströder kennt, weiß: Der Mann zieht das durch.
Mogendorf. Und das Leben gibt ihm Recht: Er hat zahllose Unterstützer, und die Hilfe kommt tatsächlich denen zugute, die sie wirklich brauchen.
1998 fliegt Eberhard Ströder das erste Mal nach Tansania, entwickelt Ideen für die Stadt Korogwe und packt tatkräftig mit an, wenn’s an deren Umsetzung geht. Ab 2009 ist er jedes Jahr dort, manchmal sogar mehrmals im Jahr. Seine erste Idee ist eine Schreinerei: Dank vieler Spenden und tatkräftiger Helfer vor Ort baut Ströder einen kleinen Betrieb, in dem heute drei Festangestellte, zwei Azubis und viele Tagelöhner ihr Geld verdienen. Dann, 2011, folgt ein Wassertank für mehrere Familien am Rande der Usambaraberge. Im gleichen Jahr beginnen Ströder und seine Freunde aus Tansania mit dem Bau eines Pfarrhauses und eines Wasserauffangbeckens, das 90.000 Liter Wasser fasst. Ströders jüngste Projekte: eine knapp 70 Quadratmeter große Nähwerkstatt und der Kindergarten, dessen Rohbau im Sommer eingeweiht worden ist und der 2017 komplett fertig sein soll.
Darüber hinaus hilft Ströder den Einheimischen immer wieder mit Kleinigkeiten: Der Schreiner baut ihnen vor einigen Jahren Särge, Tische, die Einrichtung für den Kindergarten, und, und, und. Sein Lohn für die Mühen: die Dankbarkeit der Menschen. Eberhard Ströder zahlt die Reisen aus eigener Tasche und bekommt für seinen Einsatz keinen Pfennig.
Auch sein nächstes Projekt macht er nicht des Geldes wegen, sondern weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist. Eberhard Ströder möchte eine Schule bauen – „mitten in der Pampa“, wie er sagt. Zwar gibt es in dem Ort Segera schon eine, aber die ist viel zu klein. „Deshalb ist es wichtig, dass es dort einen neuen Bau gibt, in dem mehr Kinder unterrichtet werden können“, sagt der Senior und rechnet vor, dass dort 200 Kinder in sieben Klassen unterkommen. „Die Jungen und Mädchen sollen nicht nur lernen, wie sie Gemüse anbauen. Sie müssen lesen, schreiben und rechnen können. Denn Bildung ist das A und O.“
Im September hat der Bau der Schule begonnen. Wenn sie fertig ist, geht sie in den Besitz des Staates Tansania über. Bis es soweit ist, haben Ströder und seiner Helfer aber noch viel zu tun: Im kommenden Jahr fliegt er wieder in das ostafrikanische Land, um mit anzupacken und in seiner Schreinerei Tische, Stühle und Fensterrahmen für die Schule herzustellen. „Dann steht erst einmal kein neues Projekt an“, sagt er, denkt kurz nach und murmelt: „Allerdings brauchen die Menschen dort unten noch ein weiteres Wasserauffangbecken ...“
Eberhard Ströder kann nicht anders. Er liebt das Land und dessen Menschen – und weiß, dass in seinem Engagement offenbar viel Segen steckt. „Die Unterstützung, die ich von den Westerwäldern bekomme, ist unglaublich“, sagt er und freut sich, dass er immer wieder üppige Zuwendungen von Menschen erhält, denen das Schicksal Tansanias ebenso am Herzen liegt wie ihm. Aber es gibt eben immer etwas zu tun, und Spenden kann er immer gut gebrauchen. Auch wenn Eberhard Ströder nach dem Schulbau etwas kürzer treten will. Aber die guten Ideen gehen dem Mogendorfer sicher nie aus. (bon)
Wer Eberhard Ströders Projekte in Tansania unterstützen möchte, kann spenden: Kreissparkasse Westerwald, IBAN DE22573510300155089006, Kennwort „Tansania“
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