Helfer retteten Motorradfahrer das Leben
Dank der spontanen Hilfe von Marija Kosarkoska und Jörn Simon hat ein schwer verletzter Motorradfahrer seinen Unfall überlebt. Für ihr vorbildliches Verhalten bedankte sich jetzt Polizeipräsident Wolfgang Fromm bei den jungen Rettern mit einer Urkunde.
Westerburg. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung lud der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Westerburg, Dieter Püsch, jetzt die couragierten Helfer zu einer kleinen Feierstunde in den Sozialraum der Dienststelle ein. Dabei erinnerte Püsch noch einmal an den schweren Verkehrsunfall, der sich am Dienstag, den 13. September, gegen 22 Uhr im Bereich der Gemarkung Waigandshain ereignete. Ein Motorradfahrer war gestürzt und hatte sich dabei schwerste Verletzungen zugezogen.
Zur gleichen Zeit war Marija Kosarkoska (24) aus Halbs dort mit ihrem Fahrzeug unterwegs und wurde Zeuge des Unfalls. Schnell benachrichtigte sie ihren Freund Jörn Simon, der ganz in der Nähe wohnt. Wenige Minuten später war der 26-Jährige vor Ort und sah, dass sie unverzüglich handeln mussten. Gemeinsam mit anderen Helfern zogen sie dem schwer verletzten Motorradfahrer den Schutzhelm aus und banden ihm mit einem Gürtel den stark blutenden Oberschenkel ab. Wenn die Ersthelfer nicht so regiert hätten, wäre er sicher an Ort und Stelle verblutet. Anschließend informierten sie die Rettungskräfte und warteten bei dem Verletzten, bis Notarzt und Rettungswagen eintrafen und sich um die weitere Versorgung kümmerten.
„Getreu dem Motto der rheinland-pfälzischen Präventionskampagne ‚Wer nichts tut, macht mit‘, deren Ziel es ist, Zivilcourage in der Gesellschaft zu fördern und zu festigen, haben Sie nicht weggeschaut, sondern sich in beispielhafter Weise für einen anderen Menschen eingesetzt: Sie haben dem Mann das Leben gerettet. Hierfür spreche ich Ihnen meinen besonderen Dank aus“, bedankte sich Polizeipräsident Wolfgang Fromm per Urkunde bei Marija Kosarkoska und Jörn Simon für deren vorbildliches Verhalten.
Rückblickend äußerte sich Jörn Simon: „Ich glaube, in dem Moment hätte jeder so reagiert“. Wenn im Fernsehen schwere Unfälle mit offenen Brüchen und dergleichen gezeigt werden, schaue er weg. Aber in dem Moment sei es kein Problem gewesen, erzählt Simon weiter. Voller Adrenalin hätten sie einfach gehandelt. „Gefühlt waren wir fünfzehn Minuten an der Unfallstelle, doch es war weit über eine Stunde“, ist von Marija Kosarkoska zu erfahren, die mit ihrem Handylicht die Unfallstelle beleuchtete. Als Dankeschön erhielten die Beiden neben der Urkunde als Präsent noch je eine Taschenlampe.
Sonst fahre sie nicht diese Strecke zu ihrem Freund, so Marija Kosarkoska. Doch an diesem Abend meinte es das Schicksal gut mit dem Motorradfahrer, für den sonst wohl jede Hilfe zu spät gekommen wäre. „Im Nachhinein konnten wir die ganze Situation gar nicht richtig fassen, die Heimfahrt ist uns unheimlich schwer gefallen“, erzählen sie weiter. Wie der stellvertretende Dienststellenleiter, Hauptkommissar Andreas Wolf, berichtete, befindet sich der Motorradfahrer noch immer im Krankenhaus. „Es stehen noch einige Operationen aus. Dann wird sich zeigen, ob er sein Bein behält“, so Wolf. (Ulrike Preis)
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