Werbering Hachenburg will sich wehren
Das weihnachtlich geschmückte Hachenburg mit seiner herrlichen Kulisse am Alter Markt ist nicht nur am Weihnachtsmarkt immer gut besucht. Die Einzelhändler sind mit großem Einsatz bemüht, die Stadt lebens- und liebenswert zu erhalten. Dass die Hachenburger Innenstadt seit Wochen für rechtsradikale Aufmärsche missbraucht wird, ärgert nicht nur die Geschäftsleute des Werberinges. Einen leidenschaftlichen Appell richtet der Vorsitzende des Werberinges an die Genehmigungsbehörden, den jetzt angesagten Aufmarsch in ein anderes Gebiet der Stadt zu verlegen.
Hachenburg. Der Vorsitzende des Hachenburger Werberinges, Karl-Josef Mies ist schlichtweg stocksauer. Wie er erfuhr und wie es bereits veröffentlicht wurde, soll am Donnerstag, 22. Dezember erneut eine Demonstration in der Innenstadt stattfinden. Für ihn ist das Maß jetzt voll, denn die Innenstadt und die Geschäfte sind gerade an den Tagen so kurz vor dem Fest auf ihre Geschäfte angewiesen.
Mies appelliert an die Verantwortlichen, den Demonstranten einen anderen Platz zuzuweisen. „Es gibt genug Plätze und Räume in der Stadt, aber ausgerechnet an den umsatzstarken Tagen im Weihnachtsgeschäft die Innenstadt zu blockieren, das geht nicht“, schimpft der Vorsitzende. Er rief seine Mitglieder zum Protest auf.
Im Telefonat mit dem WW-Kurier berichtet Mies, dass es da nicht nur um den angesagten Termin 18 Uhr geht. So rückten bei der letzten Demo bereits am Nachmittag die Polizeikräfte in der Stadt an, um zu kontrollieren und entsprechend zu sperren. „Dafür habe ich kein Verständnis, das schädigt unsere noch vorhandenen Geschäfte in der Innenstadt, denn die Kunden bleiben weg oder kommen gar nicht erst bis zum Ladenlokal“, erklärte Mies. Aus eigenem Erleben schildert er die Kontrollen, die ihn selbst erwischten, als zuletzt die 17 Demonstranten eines rechtsradikalen Bündnisses in Hachenburg aufmarschierten und natürlich auch die Gegendemonstranten.
„Ich will ja die freiheitlich-demokratischen Grundwerte, dazu gehört auch das Demonstrationsrecht, nicht einschränken und antasten, aber so geht es auch nicht. Wir leiden hier unter dieser Situation seit Wochen und ich empfinde es als glatte Unverschämtheit, wenn das jetzt wieder genehmigt wird“, sagte Mies. Die Geschäftsinhaber hätten auch Grundrechte und die würden massiv eingeschränkt.
Außerdem sollte bei der verantwortlichen Genehmigungsbehörde auch das Wort „Weihnachtsfriede“ einziehen, und solche Aufmärsche zwei Tage vor dem Fest nicht genehmigt werden. Oder eben an einem anderen Platz, der überschaubar ist und wo niemand in seiner Berufsausführung behindert wird. Denn das geschieht seit den Aufmärschen auf dem Alter Markt und Neumarkt. Schon jetzt gebe es einen deutlichen Rückgang der Besucher und Kunden zu verzeichnen. (hws)
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!