Leben im Alter – Chancen und Grenzen einer guten Versorgung
Die Bürger im Westerwaldkreis werden immer älter und nichts kann diese Entwicklung aufhalten. Alt sein bedeutet im Allgemeinen, das Austreten aus dem Erwerbsleben, es bedeutet meistens aber auch noch aktiv im Leben sein. Die meisten jungen Alten sind agil, empfinden sich nicht als alt. Dennoch steigt die Wahrscheinlichkeit im Alter zu erkranken. Ein Herzinfarkt, eine Demenzerkrankung oder ein Sturz bringt neue Herausforderungen und verändert die Lebenssituation.
Bad Marienberg. Veränderungen verbreiten zunächst oft das Gefühl von Unsicherheit, egal wie alt wir sind. Das Fehlen einer selbstständigen Lebensführung führt zu Fragen wie zum Beispiel, wer kann mich bei dem Haushalt unterstützen, wer hilft mir bei der Körperpflege, wie komme ich zum Arzt oder zum Einkaufen? Auch kann dies zu einem Nachdenken über einen Umzug in eine altersgerechte Wohnung führen, die barrierefrei wieder eine selbstständige Versorgung ermöglicht. Dies sind häufig neue Fragen, die plötzlich im Raum stehen und bisher keine gedankliche Auseinandersetzung verlangten. In einer solchen Situation ist es hilfreich, sich im Vorfeld über die Chancen und Grenzen von Versorgungsmöglichkeiten in der Region zu informieren, damit ein Gut Leben im Alter möglich ist.
Diesen Themen widmet sich das „Netzwerk für das Alter - Hoher Westerwald“. Es ist ein freiwilliger Zusammenschluss. Mitglieder sind Leiter von Senioreneinrichtungen und Pflegediensten sowie Vertretern von Kirchen und Kommune, bürgerschaftlich engagierten Organisationen aus den Verbandsgemeinden Westerburg, Rennerod und Bad Marienberg. Das Netzwerk bietet seit mehreren Jahren die Vortragsreihe „Redezeit für Angehörige“ und interessierten Menschen an. Im Jahr 2017 startet wieder eine Vortragsreihe. Einmal im Monat - immer mittwochs - informiert das Netzwerk über Themen rund um das Alter und möchte mit den Besucher der Veranstaltung auch gerne bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch kommen.
Koordiniert wird das Netzwerk von Sybille Stuart, Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod. „Nicht nur die Krankheit Demenz ist ein großes Thema in unserer Gesellschaft, sondern auch die Fragen, wie kann ich Alter versorgt werden, wie möchte ich im Alter leben und welche Kosten kommen auf mich zu?“, sagt Sybille Stuart. Die meisten Menschen befassen sich erst mit diesen Themen, wenn die Fragen auftauchen – doch es ist ratsam, sich recht früh mit solchen Themen zu befassen – solange dies selbstbestimmt möglich ist. Die Vortragreihe bietet dazu eine Vielzahl von Antworten.
Sybille Stuart arbeitet im Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod. Diese trägerneutralen Anlaufstellen beraten kostenlos alte, kranke, behinderte oder pflegebedürftige Menschen rund um das Thema Pflege. Als weitere Aufgabe können sie sich an dem Aufbau von Netzwerken oder Projekten rund um das Alter wie zum Beispiel bürgerschaftlichen Engagement oder neuer Wohnformen mit ihrem Fachwissen beteiligen oder auch initiieren. Sie werden finanziert vom Land Rheinland-Pfalz, den Kranken- und Pflegekassen, den Kommunen in Kooperation mit den Beratungs- und Koordinierungsstellen. In jeder Verbandsgemeinde gibt es einen Pflegestützpunkt.
Beratungsstellen in der Region: Pflegestützpunkt Bad Marienberg, Bornwiese 1 02661/9173940, Kurt Minge oder 9178060, Gabi von Albert oder Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod 02663/9156667, Torsten Becker oder 9170433, Sybille Stuart.
Termine der Vortragsreihe im Jahr 2017:
• Mittwoch, 8. Februar 15 bis 17 Uhr, Gesund alt werden – Grenzen und Möglichkeiten der Prävention“, DRK Seniorenzentrum in Bad Marienberg
• Mittwoch, 8.März, 15 bis 17 Uhr, Die neuen MDK-Begutachtungsrichtlinien für Leistungen der Pflegeversicherung ab 2017, Seniorenzentrum „Villa Sonnenmond“ in Neustadt
• Mittwoch, 12. April, 15 bis 17 Uhr, Heimrecht-Heimkosten? Wer muss was leisten und zahlen?, Haus Welterswald in Weltersburg
• Mittwoch, 10. Mai, 15 bis 17 Uhr, Der Umgang mit Trauer und Möglichkeiten der Begleitung, DRK Seniorenpark „Schlossblick“ in Westerburg
• Mittwoch, 14. Juni, 15 bis 17 Uhr, Stadien der Demenz, Altenpflegeheim Dickmann in Rennerod
• Mittwoch, 9. August 15 bis 17 Uhr, Berufstätigkeit trotzt Pflege von Angehörigen, welche gesetzlichen Leistungen gibt es? Evangelisches Familienzentrum in Westerburg
• Mittwoch, 13. September, 17 bis 19 Uhr, Wohnformen im Alter, Verbandsgemeinde Rennerod
• Mittwoch, 11. Oktober 15 bis 17 Uhr, Wege und Chancen durch die ambulante Pflege, Caritas Sozialstation in Westerburg
• Mittwoch, 8. November, 15 bis 17 Uhr, Ist eine Vorsorgevollmacht ausreichend bei der Krankheit Demenz? Alloheim Seniorenresidenz „Anna Margareta“ in Bad Marienberg
• Mittwoch, 13. Dezember, 15 bis 17 Uhr, Validation – Gesprächshilfen im Umgang bei Menschen mit einer Demenz, EVIM Getrud-Bucher-Haus in Westerburg
Die Veranstaltungen finden in den Verbandsgemeinden Westerburg, Rennerod und Bad Marienberg statt. Nähere Auskunft geben die Pflegestützpunkte in der Region.
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