500 Jahre Reformation: Dekanate stellen ihr Programm vor
500 Jahre Reformation – ein Jubiläum, das auch im Westerwald gebührend gefeiert wird. Mit mehr als 130 Veranstaltungen erinnern die Evangelischen Dekanate Selters und Bad Marienberg an die Veröffentlichung der bahnbrechenden 95 Thesen Martin Luthers am 31. Oktober 1517 in Wittenberg, die als der Ausgangspunkt der Reformation gelten. Ein einschneidendes Ereignis für die Kirche, die Gesellschaft und den Glauben.
Westerwaldkreis. Eines, das die Wäller mit Konzerten, Vorträgen, Studienreisen zu Luthers Wirkungsstätten, Theater- und Kabarettaufführungen, Aktionen und natürlich vielen Gottesdiensten würdigen.
Der Wegweiser durchs Jubiläumsjahr sind zwei Faltblätter; eines für jedes Dekanat, damit’s schön übersichtlich bleibt. In ihnen sind sämtliche Veranstaltungen aufgelistet: in dem in Orange gehaltenen diejenigen des Dekanats Selters; in dem lilafarbenen die des Dekanats Bad Marienberg. Ein Höhepunkt des Luther-Jahres ist sicherlich die „Luther-Tour 500“, zu der das Dekanat Selters am 2. September einlädt. Die Gäste erleben eine Reise durch verschiedene Gemeinden des Dekanats und lernen dort Interessantes aus Luthers Zeit und Leben kennen. Begleitet werden sie von dessen Ehefrau Katharina von Bora, die von der Schauspielerin Alexandra Husemeyer dargestellt wird. Die Tour beginnt um 10 Uhr mit einem Spectaculum auf dem Selterser Marktplatz; anmelden kann man sich bei Regina Kehr unter Telefon 02626/924415.
Luthers Leben und Zeit sind schöne Beispiele dafür, dass sich Glaube und Genuss keineswegs ausschließen. Deshalb widmet sich das Dekanat Bad Marienberg gleich mit mehreren Veranstaltungen dem protestantischen Genussmenschen. Am 5. März schlemmen die Besucher in der Bartholomäuskirche Altstadt deftige Speisen: Der Gottesdienst mit anschließendem Wurstessen beginnt um 10 Uhr.
Musik und Wein schmeicheln unterdessen am 3. September ab 18 Uhr den Sinnen: Ein Orgelkonzert mit Weinprobe verspricht edle Tropfen und vollmundige Klänge in der Hachenburger Schlosskirche.
Apropos Musik: Martin Luther war nicht nur Theologe, sondern auch begnadeter Komponist. Deshalb nimmt die Musik auch im Programm der beiden Dekanate einen großen Stellenwert ein – etwa am 19. Mai um 19.30 Uhr: Unter der Überschrift „Luther reloaded“ lädt die Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum zum kreativen Gemeindesingen in die Lutherkirche Montabaur ein. Dort findet knapp zwei Wochen später, am 31. Mai um 17 Uhr, auch das Großkonzert der Montabaurer Kantorei und Cappella Taboris zum 50. Geburtstag der Lutherkirche statt. „Immer Ärger mit Martin Luther“ ist der Titel eines Orgelkonzerts für Kinder in Hachenburg am 5. Mai: Dekanatskantor Christoph Rethmeier und Erzählerin Anna Söhngen präsentieren das musikalische Erlebnis ab 16 Uhr in der Schlosskirche.
Besondere musikalische Erlebnisse versprechen auch die Konzerte des Vox-Humana-Ensembles: „Davon ich singen und sagen will“ heißt es am 13. Mai um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche Alpenrod, und am 29. Oktober präsentiert das Ensemble in einem sinfonischen Chorkonzert unter anderem Werke von Felix Mendelssohn und Otto Nicolai. Dieses Konzert beginnt um 18 Uhr in der Christkönig-Kirche Westerburg.
Natürlich laden die Dekanate anlässlich des Lutherjahres zu vielen Gottesdiensten ein, die sich der Reformation widmen. Die Evangelische Kirchengemeinde Selters veranstaltet eine Gottesdienstreihe, die Luthers Leben und Werk aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Es geht dabei um dessen fulminante Tischreden, um die aktuelle Lutherbibel, aber auch um die Gemeinsamkeiten zwischen ihm und seinem Namensvetter Sankt Martin. Besonders bemerkenswert im Dekanat Bad Marienberg ist die Reihe „Gestalten der Reformation“. In zehn Gottesdiensten widmen sich die Kirchengemeinden Hachenburg, Altstadt, Kroppach, Alpenrod und Emmerichenhain zentralen Figuren wie Luther, Zwingli, Calvin oder Katharina von Bora.
Wichtige Köpfe der heutigen großen Kirchen sind Volker Jung und Georg Bätzing. Am 30. September sprechen der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Limburger Bischof in der Montabaurer Stadthalle über die Ökumene im Jahr der Reformation. Die Podiumsdiskussion beginnt um 16 Uhr.
Die Wäller Kirchen gehen also selbstbewusst ins Lutherjahr. Und sie hoffen, dass das Motto, das die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau für das Jubiläum gewählt hat, auch im Westerwald Menschen begeistert: Gott neu entdecken. „Unsere Veranstaltungen regen an, in der Beziehung mit Gott neue Erfahrungen zu machen und sich darüber auszutauschen“, sagt der Dekan des Dekanats Selters, Wolfgang Weik, und sein Bad Marienberger Kollege Martin Fries ergänzt: „Deshalb sind wir dankbar für die vielen unterschiedlichen und facettenreichen Angebote, mit der wir auch im Westerwald 500 Jahre Reformation feiern.“ (bon)
Das Faltblatt mit sämtlichen Veranstaltungen zum Lutherjahr liegt in den Kirchengemeinden der Dekanate Selters und Bad Marienberg sowie in den „Häusern der Kirche“ in Westerburg (Neustraße 42) und Selters (Saynstraße 4) aus. Eine Übersicht gibt’s auch im Internet unter www.evangelischimwesterwald.de.
Weitere Infos sowie Namen unter http://evangelischimwesterwald.de/wir-ueber-uns/team.html.
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