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Nachricht vom 03.04.2017    

Ein besonderer Gottesdienst der Konfirmanden in Unnau

Aktuelles Flüchtlingsthema wurde von den Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Unnau in vortrefflicher Art und Weise aufgearbeitet und regte zum Nachdenken über das Thema „Flüchtlinge“ an. Christliche Werte und die Analyse des eigenen Verhaltens der Menschen untereinander und das gegenüber den Menschen, die vor Terror und Verfolgung geflohen sind, stimmte nachdenklich.

Einen beeindruckenden Gottesdienst hatte die Konfirmanden/innen der Kirchengemeinde Unnau präsentiert. Foto: Reinhard Panthel

Unnau. Die Vorstellung der Konfirmanden sorgt alljährlich für ein „volles Gotteshaus“. So war es auch in diesem Jahr. Aber diesmal war vieles anders als sonst. Anstatt das Ergebnis der Konfirmations-Vorbereitungen nach dem üblichen kirchlichen Ritual zu präsentieren, hatten sich die Konfirmanden mit dem aktuellen Thema „Flüchtlinge“ in wochenlanger Arbeit in Arbeitsgruppen auseinander gesetzt. Das Thema dieses Gottesdienstes: Heimat – Heimatlos.

Hier wurde deutlich, welche menschlichen Tragödien und einzelne Schicksale damit verbunden sind. Nicht nur das eigene Verständnis, sondern auch die christliche Mitverantwortung war Gegenstand der Betrachtungen, die in Texten und Liedern vorgetragen und zum Nachdenken der Gottesdienstbesucher anregte. Bedrückende Erlebnisberichte von im Kirchspiel Unnau lebenden muslimischen Iranern, die zum Christentum konvertierten, sorgten für besondere Aufmerksamkeit.

„Die Liebe Gottes ist allen Menschen zuteil, auch denen die hier in Deutschland gelandet sind“, fasste Pfarrer Schmidt zusammen. Mehrfacher Beifall nach den einzelnen Darbietungen lockerte den Gottesdient auf und animierte den evangelischen Pfarrer selbst um Zugaben zu bitten. Denn solch ein Engagement seiner Jahrgangskonfirmanden habe er selbst selten erlebt. Mit Liedern, Vorträgen und instrumentaler Begleitung in jeder Hinsicht ein Erlebnis der besonderen Art. Es wurde still in der Kirche, als Einzelschicksale geschildert wurden und von den Erlebnissen der Christenverfolgung in muslimischen Ländern gesprochen wurde. Christ zu sein und sich zu bekennen, kann den Tod und die Verfolgung bedeuten, erzählten einige der jungen Menschen, die hier in Westerwald eine neue Heimat gefunden haben. „Liebe Deinen Nächsten“ – dem Motto der Christen, stehe die Androhung von Strafen bis zum Todesurteil gegenüber für die Menschen, die vom muslimischen Glauben zum Christentum wechseln, oder aber sich den absoluten Gesetzen des muslimischen Glaubens widersetzen und dem geforderten Gehorsam verweigern.



Doch nicht nur die Auseinandersetzung mit der muslimischen Religion war Thema dieses Gottesdienstes, sondern mit Schautafeln und Videobotschaften aus Parteiveranstaltungen der AfD (Alternative für Deutschland) wurden Tendenzen von verschiedenen Ablehnungsgründen gegenüber allen Fremden in Deutschland anschaulich dargestellt. Kopfschütteln lösten die dargestellten Argumente von gezeigten Befragten aus, die nach den Gründen ihrer fremdenfeindlichen Gesinnung bei Fernsehumfragen gefragt wurden. Nicht nachvollziehbare Argumente, die nicht nur bei Umfragen in der Bevölkerung feststellbar sind, sondern auch immer wieder von einigen populistischen Parteirednern ungeprüft wiederholt werden.

Die jungen evangelischen Christen in Unnau haben eine schwierige Thematik mit Leidenschaft behandelt und in Perfektion demonstriert. Es wäre wünschenswert, wenn andere christlichen Konfessionen diesem Beispiel folgen würden. (repa)


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